Frankfurt/Main. Am dritten Tag des Lokführerstreiks steigt nach Einschätzung des Logistik-Fachverbands BME die Gefahr von Produktionsausfällen wegen fehlenden Nachschubs. Die Gewerkschaft stoße mit der geplanten Dauer von einer Woche in eine völlig neue Dimension vor, erklärte BME-Hauptgeschäftsführer Christoph Feldmann am Mittwoch in Frankfurt.
Leere Materiallager, unterbrochene Wertschöpfungsketten und Produktionshindernisse ließen im Streikzeitraum volkswirtschaftliche Schäden im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich befürchten, sagte Feldmann unter Berufung auf Gutachten. Dazu kämen direkte Kosten für Notfallpläne und zusätzliche Lagerkapazitäten. Ein Umstieg auf die ohnehin schon überlasteten Straßen oder die weniger flexiblen Binnenschiffe sei nur bedingt möglich.
Die besonders von der Bahn abhängige Chemie-Industrie hat sich auf der Grundlage früherer Erfahrungen auf die mittlerweile achte Streikwelle der Lokführer eingestellt, wie der Verband der Chemischen Industrie mitteilte. „Die Unternehmen konnten sich darauf vorbereiten“ sagte eine VCI-Sprecherin. Der aktuelle Streik sei derzeit noch mit den vorhergehenden Ausständen vergleichbar. Die Unternehmen beobachteten die Lage. (dpa)