Insgesamt zehn verschiedene Unternehmen sollen rund 900 Standorte mit fast 8000 neuen Ultra-Schnellladepunkten für Elektroautos errichten und betreiben. In der dazu gehörenden Ausschreibung hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) am Mittwoch, 27. September, die Zuschläge an folgende Bieter erteilt: Allego, BayWa Mobility Solutions, E.ON Drive Infrastructure, Eviny Elektrifisering, Fastned Deutschland, EWE Go Hochtief Ladepartner, Mer Germany, Pfalzwerke, Total Energies Marketing Deutschland und Via Deutschlandnetz (VINCI Concessions Deutschland).
Mit den neuen Schnellladepunkten soll ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und nutzungsfreundliches Schnellladenetz in Deutschland entstehen, das sogenannte „Deutschlandnetz“, so das BMDV. Dieses soll verbliebene „weiße Flecken“ auf der Ladelandkarte schließen. Die Ausschreibung der Regionallose des Deutschlandnetzes, die jetzt vor dem Abschluss steht, enthält 900 Standorte mit fast 8000 Schnellladepunkten im gesamten Bundesgebiet. Sie decken laut Ministerium den ländlichen Raum ebenso ab, wie urbane und suburbane Bereiche. „Mit dem Deutschlandnetz ergänzen wir sinnvoll und zielgerichtet die Ausbauaktivitäten der Ladeinfrastrukturbetreiber. Einfach Schnellladen ohne Lücken auf der Ladelandkarte wird damit zur Realität“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
Ladestandorte erfüllen festgelegte Standards
Für das Deutschlandnetz wurden durch das BMDV insgesamt 900 Suchräume definiert, in denen die einzelnen Ladestandorte errichtet werden. So soll es Ladestandorte überall dort geben, wo die Ladeinfrastruktur benötigt wird. Diese Suchräume sind von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur ermittelt worden und berücksichtigen sowohl die bestehende Schnellladeinfrastruktur als auch die zunehmende Anzahl an Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren.
Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unterstützt im Auftrag des BMDV unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH seit 2020 den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Kurt-Christoph von Knobelsdorff, CEO der NOW GmbH, sagte dazu: „Mit dem Deutschlandnetz stellen wir sicher, dass Ladeinfrastruktur auch dort aufgebaut wird, wo Ladesäulen sonst aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit zu spät entstehen würden.“
Alle Standorte erfüllen festgelegte Standards. So müssen die ausgewählten Betreiber eine hohe Verfügbarkeit der Ladeeinrichtungen gewährleisten. Die Ladeleistung liegt laut BMDV bei mindestens 200 kW pro Fahrzeug, auch bei hoher Auslastung der Standorte.
Ausschreibung der Autobahn GmbH
Die künftigen Betreiber seien „nicht allein nach dem günstigsten Angebotspreis ausgewählt“ worden, so das BMDV. Bei der Angebotsbewertung war ebenfalls relevant, ob die Betreiber ihre Standorte schnell errichten können, weil sie bereits über geeignete Flächen verfügen, wie nutzerfreundlich die einzelnen Bieter ihre Standorte aufbauen wollen und wie überzeugend das Design der neuen Standorte ist.
Mit der Erteilung der Zuschläge sei der eine Teil des Ausschreibungsprozesses für das Deutschlandnetz abgeschlossen, so das Bundesverkehrsministerium. In der finalen Phase befindet sich die Ausschreibung der Autobahn GmbH des Bundes für Schnellladestandorte an 200 unbewirtschafteten Autobahn-Rastanlagen. Das Deutschlandnetz soll damit in den beiden Ausschreibungen insgesamt mehr als 1000 Standorten erhalten.
Eine interaktive Karte mit allen Standorten finden Sie hier.