Bremen. Die BLG Logistics Group (BLG) arbeitet mit Hochdruck am weiteren Ausbau des Offshore-Windkraft-Bereichs. Der Hafen- und Logistikkonzern will ein Spezialschiff für den Transport von Bauteilen für Offshore-Windkraftanlagen beschaffen. Das teilte Andreas Wellbrock, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung BLG Contract, mit.
„Wir greifen auf eine bereits existierende technische Idee zurück, die unter der Bezeichnung ‚Container Feeder Barge‘ eigentlich für die Container-Umfuhr im Hamburger Hafen vorgesehen war“, führte Wellbrock aus, der die Windenergiesparte innerhalb der BLG seit drei Jahren aufbaut. Neben einem Eigenantrieb und einem leistungsstarken Bordkran ist dieses Schiff mit einem großen Hauptdeck zur Aufnahme der Boxen ausgerüstet. Wellbrock hat schon vor geraumer Zeit Kontakt zum Entwickler dieser sogenannten Wind-Feeder-Barge aufgenommen, wie die BLG das neuartige Fahrzeug nennen will. Auch wurden bereits technische Anpassungen am Grundkonzept vorgenommen, um den besonderen Anforderungen seitens der Offshore-Windkraft-Industrie zu entsprechen. Statt Containern würde ein solches Spezialschiff mit besonderen Vorrichtungen unter anderem für die sehr langen, schweren, aber auch sehr zerbrechlichen Rotorblätter ausgestattet sein. In einem Pendeldienst würde es dann direkt die großen Windpark-Baustellen auf hoher See ansteuern. Wann das Schiff zur Realisierung kommt, ist noch offen.
Seit dem Sommer 2011 setzt die BLG die Spezialplattform „Offshore BHV 1“ ein. Da dieser Schwerlastponton über keinen Eigenantrieb verfügt, muss er mittels Schlepperhilfe bewegt werden. Immerhin: Die Betriebserlaubnis gewährleistet, den Ponton bis zu einer Entfernung von 200 Seemeilen (knapp 400 Km) von der Küste entfernt einzusetzen. Derzeit wird die Plattform, die noch weitere Schwestereinheiten bekommen soll, vor allem für den Großkunden WeserWind in Bremerhaven genutzt. Wellbrock: „In den zurückliegenden drei Jahren hat der Konzern rund 20 Millionen Euro in die Windkraft-Thematik investiert. Allein die Spezialplattform schlug mit gut acht Millionen Euro zu Buche.“ Inzwischen kümmern sich 15 hochqualifizierte Mitarbeiter ausschließlich um dieses Wachstumsgeschäft. (eha)