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Offshore-Windenergie: Hochtief lässt fleißig Spezialschiffe bauen

24.02.2012 09:44 Uhr
Offshore-Windenergie: Hochtief lässt fleißig Spezialschiffe bauen
Schweres Gerät wie die Hubinsel "Thor" ist für den Aufbau und die Wartung von Offshore-Windparks erforderlich 
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Als „Hauswerft“ tritt die polnische Crist-Weft auf. 2013 wird das neue Transport- und Errichterschiff „Vidar“ abgeliefert

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Hamburg. Der Hochtief-Konzern reagiert auf die steigende Nachfrage nach Spezialschiffen für den Aufbau, aber auch für die spätere Wartung von Offshore-Windparks. Auf der polnischen Crist-Werft in Gdingen (Gdynia) lässt der Essener Konzern bis 2013 sein erstes eigenes Kran-Hubschiff bauen. Zwar wurde über die Bausumme Stillschweigen vereinbart, doch bewegen sich vergleichbare Fahrzeuge bei einem Neupreis von rund 100 Millionen Euro. Das vor kurzem bei der Hamburger Sietas-Werft durch die niederländische Van-Oord-Gruppe in Auftrag gegebenen Offshore-Transport und Errichterschiff „Aelus“, das ebenfalls 2013 abgeliefert werden soll, wird mit rund 110 Millionen Euro bewertet.

Die „Vidar“, so der Name des Hochtief-Neubaus, wird durch den Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg baubegleitet und klassifiziert. Das Schiff soll einen deutschen Heimathafen bekommen. Seine wesentlichen technischen Leistungsmerkmale sind eine Transportkapazität von bis zu 6500 Tonnen. Für Umschlags- und Installationsarbeiten ist das Schiff mit einem 1200-Tonnen-Kran ausgerüstet. Die Motorleistung ist so bemessen, dass das Spezialschiff auf eine Reisegeschwindigkeit von bis zu zwölf Knoten kommt. Die ausfahrbaren Stützbeine erlauben den Einsatz des Schiffes in Seegebieten mit einer Wassertiefe von bis zu 50 Meter. Bei der Finanzierung des Neubaus greift Hochtief auf eine sogenannte Operate-Lease-Struktur zurück. Auf der Bankenseite finden sich unter anderem die Norddeutsche Landesbank sowie die KfW Ipex-Bank, aber auch die spanische Caixa-Bank. Das Spezialschiff soll neben Hochtief-eigenen Projekten auch an Dritte verchartert werden.

Die polnische Crist-Werft ist nach Aussagen von Hochtief ein Schiffbaubetrieb mit großer Erfahrung, „der sich uns gegenüber durch Verlässlichkeit empfohlen hat“. Neben der „Vidar“ hat Hochtief aktuell auch drei Arbeitsplattformen bestellt, die jedoch nicht über einen Eigenantrieb verfügen, sondern die geschleppt werden müssen. Ebenfalls in Gdingen entsteht bis zur Jahresmitte die „Innovation“. Sie ist größer als die jetzt geordete „Vidar“. Die Innovation wird jedoch durch das Gemeinschaftsunternehmen HG InfraSea Solutions betrieben und verchartert. Der zweite Partner des Unternehmens ist die belgische Firma Geo Sea. Unmittelbar nach seiner Fertigstellung wird die „Innovation“ zum Einsatz kommen, und zwar beim Aufbau des Windparks „Global Tech I“ in der Nordsee. Er wird durch Hochtief Solutions errichtet.

Zur Offshore-Spezialflotte gehören bereits die beiden Hubinseln „Thor“ (2010) und „Odin“ (2004). Die seinerzeit in Hamburg getaufte „Thor“ kosteten rund 75 Millionen Euro. (eha) 

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