Der private Postzusteller HPV gibt endgültig auf. "Heute werden die letzten Briefe ausgetragen, unsere Briefkästen haben wir schon zugeklebt", sagte der Geschäftsführer des Hessischen Postvertriebs (HPV), Harald Busse, am Donnerstag der dpa. Die 340 Mitarbeiter der "blauen Post" hätten schon Anfang der Woche ihre Kündigungen erhalten. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit potentiellen Investoren wird nun nach Angaben Busses "in den nächsten Tagen" das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Verluste des HPV siedelt Busse im "einstelligen Millionenbereich" an. In den letzten Wochen hätten seine Briefträger rund 42.000 Sendungen am Tag verteilt. Um rentabel zu arbeiten, wären 55.000 Briefe notwendig gewesen. "Die Firma stand kurz vor der Schallmauer", meinte der Geschäftsführer. Vor allem die drohende Verlängerung des Postmonopols bis 2007 macht Busse für die Zahlungsunfähigkeit verantwortlich. Der HPV wurde im Februar 1999 gegründet, im April 2000 wurden die ersten Briefe ausgeliefert. Am 18. April stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gießen. (vr/dpa)
Blaue Post in Hessen gibt endgültig auf
Geschäftsführer nennt Verlängerung des Postmonopols als Grund für die Zahlungsunfähigkeit