Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) hat die Gesetzesinitiative von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), mit der die Beimischung von Biokraftstoffen innerhalb weniger Jahre unterbunden werden soll, kritisiert. Man verfolge „mit völligem Unverständnis“ diese Gesetzesinitiative des Bundesumweltministeriums (BMUV), so der Zusammenschluss der in Deutschland am Anbau und der Verarbeitung von Raps beteiligten Landwirte und Unternehmen. „Wer den Einsatz von nachhaltig zertifizierten Biokraftstoffen verbieten möchte und ausschließlich auf E-Mobilität setzt, handelt klimapolitisch verantwortungslos“, sagte Stephan Arens, Geschäftsführer der UFOP.
Biokraftstoffe würden seit Jahren ohne zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und voll versteuert einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so die UFOP. Im Straßenverkehr hätten 2021 amtlich bestätigt über elf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente mit nachhaltig zertifizierten Biokraftstoffen eingespart werden können. Bis 2030 könne deren Beitrag auf insgesamt 175 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente steigen. Damit würden Biokraftstoffe eine Brückentechnologie darstellen, die „den Übergang zur E-Mobilität und den Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien – einschließlich der für innovative synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) erforderlichen Energie – wirkungsvoll begleiten“, so die UFOP.
Trotz massiver Subventionierung von E-Fahrzeugen sei deren Marktanteil und damit ihre Klimaschutzwirkung noch äußerst begrenzt. Und auch bei einer stetigen Zunahme des Bestands an E-Fahrzeugen würden Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotoren noch auf Jahrzehnte hinaus einen hohen Bedarf an Kraftstoffen aufweisen, so der Verband.
Man warne daher „nachdrücklich“ vor einer Verabschiedung des Gesetzentwurfs des Bundesumweltministeriums, denn „wer eine Brücke sperrt, bevor eine neue Brücke fertig ist, muss sich nicht wundern, wenn er sein Ziel nicht erreicht“, so die UFOP abschließend. (tb)