Mit gut 2,65 Millionen Tonnen verzeichnete die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe Gesellschaft (SBO) im vergangenen Jahr trotz schwieriger Bedingungen einen leichten Rückgang des Güterumschlags. Das waren nach Angaben des Unternehmens mit Standorten auch in Tschechien von Mittwoch 1,5 Prozent weniger als 2023 aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Mit dem April 2024 endete die Beteiligung am Hafen Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Die SBO habe dennoch ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, sagte Geschäftsführer Heiko Loroff.
Der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden und die fast fünfmonatige Sperrung der Wasserstraße Elbe danach verhinderten laut Loroff eine noch bessere Bilanz. Mit einem Umsatz von etwas über 22 Millionen Euro konnte der Hafenverbund „nicht unser gezieltes Wachstum erreichen“. Loroff geht von einem Jahresüberschuss im fünfstelligen Bereich aus – 2023 waren es mit knapp unter 25 Millionen Euro etwa 300.000 Euro.
Der Containerumschlag der SBO konnte leicht zulegen mit insgesamt 36.512 Einheiten, 858 oder 2,41 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen sank um 5,64 Prozent auf insgesamt 106.120 Tonnen, in Decin und Lovosice lag der Rückgang bei 4,07 Prozent. Der Güterverkehr per Eisenbahn indes konnte trotz mehrfacher Gleissperrung an der deutsch-tschechischen Grenze mit knapp 27 Prozent kräftig zulegen.
Rückgang beim Lkw-Umschlag
In den Häfen des Verbundes wurden nach SBO-Angaben insgesamt rund 2,66 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, im Güterverkehr per Bahn erreichte er mit insgesamt rund 1,21 Millionen Tonnen den dritthöchsten Umschlag seiner Geschichte, vor allem durch deutliche Steigerungen in den Häfen Dresden, Torgau und Lovosice. Der Lkw-Umschlag ging um über 173.000 Tonnen auf knapp 1,34 Millionen Tonnen zurück.
„Wir befinden uns momentan in Krisenzeiten“, beschrieb Loroff die aktuelle Lage der SBO. Die Ansiedler an den Häfen hätten derzeit „die Handbremse angezogen“ angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen: geringe Auftragslage, gestiegene Kosten, die Personalentwicklung. Das führe zu erhöhten Belastungen in einzelnen Hafenstandorten. Die Unterbrechung des Schiffsverkehrs wegen der Carolabrücke habe die tschechischen Häfen in außergewöhnlicher Weise getroffen. Aufträge seien weggebrochen, Kunden verloren gegangen. „Es geht jetzt darum, sie mit Akribie zurückzugewinnen und zu zeigen, dass die Elbe ein wichtiger und nutzbarer Weg ist.“