Die Bundeswasserstraße Elbe ist in Sachsen ab kommenden Montag, 3. Februar, für Berufsschiffe ohne Passagiere wieder komplett befahrbar. Die Fahrrinne ist frei, die Durchfahrt unter der vor vier Monaten teilweise eingestürzten Dresdner Carolabrücke nach bestimmten Regeln möglich. „Bis einschließlich 17. Februar geht das nur mit Voranmeldung“, sagte Karsten Wild vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Dresden. Danach erfolgt die Passage regulär, aber wochentags vor- und nachmittags jeweils in eine Richtung. In den ersten drei Wochen werden Daten zum Brückenzustand unter dem Verkehr gesammelt. Die Durchfahrt der maroden, seit November 2024 gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau stromaufwärts ist bereits auf Antrag möglich.
Die Weiße Flotte erhielt schon vorab eine Ausnahmegenehmigung. „Sie hatte schon lange Fahrten angemeldet, weil Schiffe so zeitig wie möglich zur Werft müssen zur Saisonvorbereitung“, sagte Wild. Da auch die Ingenieure, die die Carolabrücke überwachen, zustimmten, glitt „August der Starke“ am Dienstag als erstes Schiff seit über vier Monaten wieder unter ihr durch, gefolgt von vier historischen Raddampfern, jeweils nur mit der Mannschaft an Bord.
Der westliche Verkehrsstrang der Carolabrücke brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge ein. Seitdem sind die beiden noch stehenden Züge des Bauwerks aus Spannstahlbeton aus DDR-Zeiten gesperrt und auch die Schifffahrt war unterbrochen. Die Weiße Flotte verkehrte flussabwärts und -aufwärts je ab dem gesperrten Abschnitt mit Einschränkungen in der Kapazität, die Binnenschifffahrt pausierte. Seit Wochen läuft der Abriss des betroffenen Brückenstrangs.