Frankfurt/Main. Harte Grenzkontrollen an der österreichisch-italienischen Grenze als Folge des anhaltenden Asylstreits in Deutschland könnten negative Auswirkungen auf die deutsche Transportbranche haben, warnt der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Das berichtet der „Münchner Merkur“ unter Berufung auf die Agentur AFP. Österreich hatte als Antwort auf den Kompromiss der beiden Unionsparteien CDU und CSU eigene Kontrollen an der südlichen Landesgrenze in Erwägung gezogen.
„Die Transportunternehmen haben sehr von den offenen Grenzen in Europa profitiert“, zitiert die Zeitung den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des BGL, Adolf Zobel. „Wenn wieder Grenzkontrollen eingeführt werden, fallen wir in alte Zeiten der Grenzstaus vor dem Schlagbaum zurück.“
Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer hatte ebenfalls vor den Auswirkungen möglicher Grenzkontrollen auf die Wirtschaft gewarnt. Österreichische Fuhrunternehmen müssten dann über die Schweiz ausweichen und deutlich mehr Mautgebühr zahlen. Solche Umwege hält BGL-Geschäftsführer Zobel für eher unwahrscheinlich. Laut „Merkur“ rechnet er vor allem mit Rückstaus von bis zu 40 Kilometern vor den Grenzübergängen. „Die Spediteure haben ein enges Korsett durch Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer“, so Zobel laut „Merkur“. Es könne sein, dass „ihre Pläne durch die Staus zerschossen werden, wenn die Kontrollen abrupt eingeführt werden“.
Wegen der Kontrollen und dadurch bedingten Staus müsse mehr Zeit eingeplant werden, so Zobel – das verursache zusätzliche Kosten. Zudem wies er auf den Wettbewerbsnachteil gegenüber osteuropäischen Spediteuren hin. Diese hätten ohnehin geringere Lohnkosten– und somit kämen bei Zeitverzögerungen durch Kontrollen geringere Mehrkosten auf sie zu.