München. Wie sieht der Beruf des Lkw-Fahrers in Zukunft aus – und wie soll er heißen? Diese Frage haben Vertreter des Bundesverbandes für Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mit Experten der Branche am Dienstag auf der Transport Logistic 2019 in München diskutiert. Im Rahmen eines Messeforums namens „Lkw-Fahrer 4.0“ schlug der Vorsitzende des BGL-Berufsbildungsausschusses vor, das Image des Berufs durch eine modernere Bezeichnung zu verbessern. „Wir brauchen einen neuen Namen, der den gestiegenen Anforderungen gerecht wird“, sagte Gerald Hensel von der Spedition Hensel aus Mainz. Mögliche Antworten auf die Eingangsfrage waren: Transport Manager oder Road Pilot.
Der Kfz-Schlosser kann ein erfolgreiches Beispiel sein
Als Beispiel für eine erfolgreiche Umbenennung und ein daraus resultierendes Image-Update in einer Männerdomäne nannte Hensel den Kfz-Schlosser, der seit 2003 als Kfz-Mechatroniker bezeichnet wird. Der Mainzer Spediteur und BGL-Vertreter rief bei der Diskussionsveranstaltung auf der Leitmesse Transport Logistic dazu auf, seinem Verband zeitnah Vorschläge zu machen. Denn der Personalmangel in den Unternehmen mit Lkw-Fuhrpark verschärfe sich immer mehr und könnte zu einem Versorgungskollaps in Deutschland führen. Aktuell fehlen in Deutschland schätzungsweise bis zu 60.000 Lkw-Fahrer. Rund 16.000 neu erteilten Lkw-Führerscheinen stehen derzeit dem BGL zufolge 30.000 Fahrer entgegen, die jährlich altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden. (ag)
Kurt Kreitzberg
André Dziawer