Berlin. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hält ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone für verkraftbar. „Wir sehen das nicht so, dass wenn Griechenland aus dem Euro ausscheiden würde, die Welt zusammenbrechen würde“, sagte BGA-Präsident Anton Börner. „Dann würde ich eher auf ein Erstarken des Euro tippen als das Gegenteil“.
Nach seinen Worten macht den deutschen Exporteuren die Konjunkturflaute in der Eurozone zu schaffen. Im Januar habe man 2,1 Prozent weniger im Ausland umgesetzt als im Vormonat. „Das neue Jahr startet für den Außenhandel enttäuschend“, sagte er. Doch zeigte sich Börner optimistisch, dass die Ausfuhren in den kommenden Monaten wieder in Schwung kommen. So erhöhte der BGA seine Prognose für das deutsche Exportwachstum 2015 leicht auf 4,5 Prozent von zuvor vier Prozent.
Börner äußerte sich kritisch über den schwachen Euro und die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB). Deren Niedrigzinspolitik habe „eine Tür geöffnet, hinter der die Gefahr eines Währungskriegs lauert“. Andere Handelsnationen wie China würden auf die Dauer nicht akzeptieren, wenn die Europäer über einen schwächeren Euro ihre Produkte auf den Weltmärkten billiger machten und sich damit Vorteile verschafften. Börner zeigte sich besorgt „über eine Vielzahl von Unruheherden in der Welt“. So seien die Ausfuhren nach Russland 2014 um fast ein Fünftel (- 18,1 Prozent) und in die Ukraine um ein Drittel (- 33,1 Prozent) eingebrochen. (jök)