Berlin. Auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens gab es aus Sicht eines beteiligten Sachverständigen über Jahre keine ausreichende Kostenkontrolle. Eine mitlaufende systematische Kostenprognose sei erst 2010 eingeführt worden, sagte der Professor für Bauwirtschaft, Franz Diemand, am Freitag im Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. „Es war eigentlich zu spät”, bemerkte Diemand, der das neue System damals im Auftrag des Flughafens bis 2012 ergänzend entwickelte. In der Zwischenzeit wurde der für 2011 geplante Eröffnungstermin für den drittgrößten deutschen Flughafen abgesagt.
Die Kosten hatten sich seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden Euro auf drei Milliarden 2012 erhöht. Dazu trugen auch Erweiterungen des Projekts und Beschleunigungsversuche bei. Aktuell gibt die Flughafengesellschaft die Kosten mit 5,4 Milliarden Euro an. (dpa)