Köln. Die Deutsche Bahn hat ihre Mitarbeiter offenbar nicht nur zur Korruptionsbekämpfung überwacht. Das berichtet das ARD-Magazin „Monitor“ unter Berufung auf den Verkehrsexperten der FDP im Bundestag, Patrick Döring. „Wir wissen inzwischen von Fällen, in denen im Anschluss an unliebsame Presseberichterstattung der bahninterne E-Mail Server überprüft wurde, um herauszufinden, wer Mailkontakt mit externen Personen hatte“, erklärte Döring gegenüber „Monitor“. Der FDP-Parlamentarier habe zudem „Hinweise, dass bei diesen Überprüfungen die Firma Network beteiligt war.“ Die Bahn lehnte eine Stellungnahme mit Verweis auf die heutige Aufsichtsratssitzung ab, bei der das 20-köpfige Gremium über die Aufklärung des umstrittenen Datenabgleichs nahezu aller Bahnmitarbeiter beraten wollte. Zugleich verwies das Unternehmen auf den Zwischenbericht, der dem Parlament vorgelegt worden war. Bislang hatte die Bahn stets erklärt, es sei ihr ausschließlich um die Korruptionsbekämpfung gegangen. Sie schließt aber nicht mehr aus, dass es „Verstöße gegen straf- und datenschutzrechtlichen Bestimmungen“ bei der Informationsbeschaffung gegeben habe. (ag)
Bespitzelung bei der Bahn offenbar weitreichender als bisher bekannt
FDP hat Hinweise, dass auch Informanten der Presse bespitzelt wurden