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Beschäftigte der Transportbranche protestieren gegen Lohndumping

18.11.2013 09:38 Uhr
Beschäftigte der Transportbranche protestieren gegen Lohndumping
Beschäftigte der Transportbranche demonstrieren gegen Lohndumping
© Foto: Picture Alliance/dpa/Hannibal Hanschke

LKW-Protestzug rollt durch die Innenstadt von Aschaffenburg: Die Teilnehmer machen damit auf Missstände in der Branche aufmerksam.

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Aschaffenburg. Bei einer Großdemonstration gegen Lohndumping sind am Wochenende rund 200 Beschäftigte der Transport- und Logistikbranche in Aschaffenburg auf die Straße gegangen. Bei der Protestaktion, die von Actie in de Transport Germany (AidT) und der Interessengemeinschaft IG Fair KEP gemeinsam organisiert worden war, suchten sich auch mehr als 40 LKW ihren Weg durch die Innenstadt.

„Wir haben Angst! Angst um unsere Arbeitsplätze, Angst um unsere Existenzen”, hatte die AidT im Vorfeld der Veranstaltung betont und für eine rege Teilnahme geworben. Der Markt werde überflutet mit Anbietern, die aufgrund ungleich niedrigerer Kosten viel billigar arbeiten könnten als einheimische Unternehmen. Auch die "Geiz ist geil"-Mentalität trage wesentlich zu Preis- und Lohndumping bei, hieß es weiter.

Nach Aussagen der Demonstranten holen sich manche Spediteure Fahrer aus Asien nach Europa, um sie im internationalen Fernverkehr einzusetzen. Die Fahrer erhalten dabei ein Gehalt von monatlich gerade einmal 680 Euro, berichtet der Bayerische Rundfunk.

Auch Unternehmen der KEP-Branche müssen immer wieder den Vorwurf des Lohndumpings ertragen. So hatte im vergangenen Jahr der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff eine Menge Staub aufgewirbelt, als er undercover als Paketzusteller für den Paketdienstleister GLS unterwegs war und die dortigen Arbeitsbedingungen mit Stundenlöhnen von unter fünf Euro massiv anprangerte. Der Paketzusteller hatte die Vorwürfe damals zwar zurückgewiesen, der Beitrag allerdings eine umfassende Diskussion über bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlungen ausgelöst.

Bereits im September hatten LKW-Fahrer mit rund 50 Fahrzeugen in Lübeck gegen die Arbeitsbedingungen in der Branche demonstriert. Auch hier hatte die AidT die Proteste organisiert, um einen einheitlichen Mindestlohn in der EU, einheitliche Fracht-Tarife sowie eine Begrenzung und Überwachung von Kabotagefahrten zu fordern. (sno)

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