Berlin. In der Datenaffäre bei der Deutschen Bahn hat der Autor und Journalist Günter Wallraff nach eigenen Angaben Hinweise auf Manipulationen von Mitarbeitercomputern. Ihm lägen entsprechende eidesstattliche Versicherungen vor, sagte Wallraff, der darüber in der Wochenzeitung "Die Zeit" schrieb, am Freitag dem Audiodienst der dpa. Damit sollten offenkundig Entlassungsgründe geschaffen werden. So habe ein Betriebsrat eines Morgens entdeckt, dass Adolf Hitlers "Mein Kampf" auf seinen Computer geladen worden sei. Es handele sich um "etliche Fälle". Die Bahn wies Vorwürfe der Beweismittelfälschung zurück und kündigte an, rechtliche Schritte einleiten zu wollen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte dem Audiodienst der dpa in Berlin, er sei sehr besorgt, dass immer wieder neue Informationen ans Tageslicht kämen. Der designierte neue Bahnchef Rüdiger Grube werde die Aufklärung der Datenaffäre zu einer seiner ersten Aufgaben machen. (dpa)
Bericht: Computer-Manipulation bei der Bahn
Deutsche Bahn soll Betriebsrat verfassungswidriges Material untergeschoben haben, um Kündigungsgrund zu schaffen / Unternehmen weist Vorwürfe zurück