Brüssel. Belgische Transportunternehmen haben im Durchschnitt mit einem Umsatzeinbruch von knapp 50 Prozent aufgrund der Corona-Beschränkungen zu kämpfen. Mit knapp 41 Prozent fällt der Rückgang bei den Logistikern etwas milder aus. Die Zahlen beruhen auf einer Umfrage, die der belgische Verband für Straßengütertransport und Logistik, Febetra, unter 235 Unternehmen am 7. April durchgeführt und jetzt veröffentlicht hat.
Demnach leiden kleine Unternehmen mit zwei bis fünf Fahrzeugen am stärksten unter dem Umsatzrückgang mit einem Minus von 58 Prozent. Bei größeren Transportunternehmen mit mehr als 21 Fahrzeugen betrage der Verlust laut Febetra durchschnittlich immer noch 36 Prozent. Über gut 15 Prozent Rückgang klagen im Durchschnitt Transportunternehmen mit mehr als 50 Fahrzeugen.
Größter Umsatzeinbruch bei Autotransporteuren
Aufgeteilt nach Sektoren melden Autotransporteure mit einem Minus von 82 Prozent den größten Umsatzeinbruch. Großraum- und Schwertransporte folgen mit einem Rückgang von knapp 59 Prozent. Am wenigsten Umsatzeinbußen dagegen vermelden Kühltransporteure mit minus 31 Prozent, Gefahrguttransporteure mit minus 35 und Containertransporteure mit minus 37 Prozent. 30 bis 40 Prozent der Wagenparks stünden zurzeit still.
Ähnlich negativ fallen die Zahlen aus, die der zweite große Straßengütertransportverband in Belgien, UPTR, veröffentlicht. Auch hier geben 93 Prozent der Unternehmen einen Umsatzrückgang an. Bei 40 Prozent liege er höher als 60 Prozent. 15 Prozent der befragten Unternehmen hätten ihre Aktivitäten komplett eingestellt, gut 34 Prozent haben das bereits einmal für eine komplette Woche getan. 89 Prozent hätten aufgrund der Krise Mitarbeiter entlassen, teilt UPTR mit.
Preiserhöhungen bei Kunden wahrscheinlich
Der flämische Verband für Transport und Logistik (TLV) geht aufgrund dieser angespannten Lage davon aus, dass die belgischen Transportunternehmen höhere Preise von ihren Kunden verlangen werden. „Schon unter normalen Umständen ist die Gewinnmarge der Transportunternehmen sehr begrenzt“, teilt TLV-Generalsekretär Lode Verkinderen mit. Jetzt, wo es ums Überleben der Unternehmen gehe, würden sie um Preiserhöhungen wahrscheinlich nicht herumkommen. (kw)