Karlsruhe. Obwohl die Rheinbrücke Maxau erst ab Oktober saniert werden kann, drohen bereits ab diesem Wochenende Staus bei der Rheinüberquerung. Die Bundesstraße 10 auf der rheinland-pfälzischen Seite, die ursprünglich gleichzeitig mit der Brücke saniert werden sollte, wird bereits ab kommender Woche erneuert, wie das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz mitteilten.
Der Verkehr wird ab Samstag entsprechend umgeleitet. Betroffen ist demnach ein 700 Meter langer Abschnitt zwischen der Brücke und der Anschlussstelle Wörther Kreuz in Fahrtrichtung Ludwigshafen. Sechs Wochen sollen die Bauarbeiten dauern. Die Bauarbeiten müssten schon jetzt beginnen, da die gesamte Erneuerung der B 10 vor der Brücke, anders als die Ertüchtigung der Brücke selbst, bis zum Winter abgeschlossen sein müsste, teilten die Behörden mit.
Sanierung soll im Dezember 2019 abgeschlossen sein
Rund 80.000 Autos überqueren täglich auf der mehr als 50 Jahre alten Brücke den Rhein, sie ist dringend sanierungsbedürftig. Die Vorbereitungen dazu sind größtenteils längst abgeschlossen, die Pläne liegen bereit, selbst die Blitzer auf der Brücke sind bereits abgebaut. Probleme machte zuletzt nur noch der Spezialbeton, der die Brücke für die kommenden Jahrzehnte stabilisieren soll.
Der zuständigen Firma gelang es bisher nicht, den erforderlichen hochfesten Beton zu produzieren. Nach Vorprüfungen Mitte August sah das Regierungspräsidium Karlsruhe noch Optimierungsbedarf. Auch eine verbesserte Variante war demnach nicht gut genug.
Nach neuem Zeitplan soll die Firma nun Ende September eine Probeplatte betonieren - eineinhalb Monate später als geplant. Die Brückensanierung soll dennoch nach Plan im Dezember 2019 abgeschlossen sein, weil nun auch im Januar und Februar an der Brücke gearbeitet werden soll.
Neubau zur Entlastung der alten Brücke umstritten
Die 1966 eröffnete Brücke zwischen Karlsruhe und Wörth ist bisher die einzige Rheinquerung im Umkreis von 25 Kilometern. Das führt vor allem in Wörth zu immer höherem Verkehrsaufkommen. Die 18.000-Einwohner-Stadt will den Pendlerverkehr daher künftig mit Verkehrsschranken, die nur für Einwohner passierbar sind, an Wörth vorbeileiten.
Langfristig soll eine weitere Brücke zwischen den beiden Städten den Verkehr auf der 52 Jahre alten Brücke entlasten. Die Pläne dazu sind bereits fertig, die 100 Millionen Euro Baukosten übernimmt der Bund. Doch der Bau ist umstritten. Naturschützer klagen dagegen, weil sie seltene Tierarten bedroht sehen. Die Stadt Karlsruhe wiederum wehrt sich gegen Flächenverbrauch, sieht die Verkehrsanbindung nicht geklärt und auch artenschutzrechtlich unüberwindliche Hindernisse. (dpa)