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Baustoffindustrie kritisiert Logistikengpässe

22.03.2018 16:20 Uhr
Baustoffe auf Lkw
Die Baustoffindustrie bemängelt Engpässe in der Logistik
© Foto: auremar/stock.adobe.com

Der Verband bbs sieht die Baustoffindustrie durch Engpässe in der Logistik bedroht. Er fordert Maßnahmen etwa gegen den Fahrermangel zu ergreifen – von jüngeren Fahrern bis hin zu schwereren Lkw.

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Berlin. Der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs), der Dachverband der deutschen Baustoff-, Steine- und Erden-Industrie, beklagt Engpässe in der Logistik. Diese wirken sich laut Verband in zunehmend wachstumshemmend aus.

„Ein erheblicher Mangel im Fahrerberuf, Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur und ordnungsrechtliche Beschränkungen“ würden zu dieser Situation beitragen, heißt es in einem Positionspapier des Verbands. In diesem Papier skizziert der bbs die seiner Ansicht nach zentralen Herausforderungen im Logistikbereich und präsentiert mögliche Lösungsansätze.

Image der Fahrer anheben, Fahreralter senken

Als eine der größten Herausforderungen nennt der bbs den Fahrermangel. Um dem Notstand an etwa 40.000 Lkw-Fahrern entgegenzuwirken, fordert der Verband unter anderem eine Imagekampagne, die die Bedeutung des Lkw-Fahrers für die Gesellschaft in den Fokus rückt.

Zudem seien ein Absenken des Mindestalters auf 18 Jahre, eine kürzere Ausbildung zum Berufskraftfahrer und Prüfungen in einfacher Sprache sowie Fremdsprachen denkbar. Auch eine Umschulung von Arbeitslosen mithilfe der „beschleunigte Grundqualifikation“ und eine einfache Rekrutierung von ausländischen Fahrern müssten ermöglicht werden.

Um die Zufriedenheit von Fahrern zu steigern und  die Planbarkeit von Transporten zu verbessern, fordert der Baustoffverband, das Baustellenmanagement in Deutschland zu optimieren und vermehrt in den Ausbau von Lkw- Parkplätzen zu investieren. Das Verbot zum Verbleib der Fahrer im Lkw über das Wochenende sollte nach Ansicht des bbs überdacht werden. Das Verbringen der Wochenruhezeit im Lkw sollte wieder erlaubt werden, da viele Fahrer die Übernachtung im Lkw sowieso bevorzugen würden, so der Verband.

Zulässiges Gewicht erhöhen und Digitalisierung fördern

Zudem sollten auch Schichtzeitenregelungen flexibler gestaltet und um Ausnahmeregelungen zu ergänzt werden. Der bbs würde beispielsweise eine Beschränkung der Schichtzeit auf die effektive Lenkzeit begrüßen, das heißt Be- und Entladevorgänge sollten aus den Schichtzeiten herausgerechnet werden. Des Weiteren sollte nach Meinung des Verbands über eine Lockerung von Kabotagebeschränkungen für ausländische Fahrzeuge sowie eine „moderate Ausweitung des zulässigen Gesamtgewichts von Lkw“ nachgedacht werden.

Letztlich müssten die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Logistik ausgeschöpft werden, etwa durch eine unkomplizierte finanzielle Förderung des Breitbandausbaus, der derzeit durch „erhebliche Ausführungsverzögerungen bei kommunalen Aufträgen der Telekom“ stocke.

Das vollständige Positionspapier des Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden kann online hier eingesehen werden.

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KOMMENTARE


Herbert Müller

24.03.2018 - 10:02 Uhr

Fahrermangel? Es fehlt nur Personal beim Be- und Entladen! Welcher Fahrer will dies zusätzlich machen und auf seine Haupttätigkeit verzichten. Diese Leistungen finden unbezahlt statt.


Wilfried Engel

25.03.2018 - 13:19 Uhr

Immer wieder die alte Leier: Der Beruf soll attraktiver und respektierter werden. Der Wunsch des Verbandes: Längere Arbeitszeiten ermöglich, Wochenende im Führerhaus auch wenn man das nicht toll findet. Prüfung in einfacher Sprache (ist ja auch ein einfacher und anspruchsloser Job) oder in Fremdsprache (haben die schonmal mit Leuten zusammen gearbeitet die nicht ein Wort Deutsch oder Englisch sprechen?) Mit der Einstellung sind wir dahin gekommen wo wir jetzt sind, als Lösungsansatz für den Fahrermangel erscheint mir der Ansatz daher ungeeignet. Fahrer sind auch (nur) Menschen. Was für alle anderen gilt ist auch hier gefragt: Work-Life-Balance, Anerkennung und nicht zuletzt eine attraktive Entlohnung! Ist das so schwer zu verstehen ?


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