Am Mittwoch blockierten Landwirte mit ihren Traktoren im Rahmen ihrer Aktionswoche auch den Betrieb des Containerterminals in Bremerhaven. Im Vorfeld der für Freitag angekündigten erneuten massiven Bauernproteste hofft die BHV – Bremische Hafen- und Logistikvertretung nun auf eine schnelle Einigung im Streit um die Belastungen im Agrarbereich. „Wir befürchten, dass die Hafenzufahrten und -anlagen in Bremen und Bremerhaven nach den Erfahrungen der vergangenen Tage noch massiver blockiert werden“, so BHV-Präsidiumssprecher Christoph Bruns. „Gleichwohl haben wir grundsätzlich Verständnis für die Interessenslage der Landwirte, weil wir uns in Teilen in einer durchaus vergleichbaren Situation befinden. Wir hoffen auf eine schnelle Einigung.“
Am Donnerstag hat die BHV unter ihren Mitgliedsunternehmen eine Blitzumfrage durchgeführt, um die Auswirkungen der Blockaden zu erfassen. „Die Reaktionen reichen von moralischer Unterstützung bis hin zur Meldung massiver Einschränkungen bei der Erreichbarkeit und damit der Arbeitsfähigkeit einiger Betriebe“, erläutert Bruns. Besonders betroffen seien Lkw-Unternehmen und Hafenumschlagbetriebe, die nicht nur mit Umsatzeinbußen, sondern nun auch mit Schadensersatzforderungen von ihren Kunden für ausgefallene Aufträge konfrontiert seien.
Dennoch könne das Transport- und Logistikgewerbe die Aktionen vielfach nachvollziehen, berichtet die BHV. So habe ein Lkw-Spediteur im Rahmen der Blitzumfrage geantwortet: „Auch wir sind eine von der Regierungskoalition gegeißelte Branche, die in diesen Zeiten ohnehin mit der Mauterhöhung, der Erhöhung von Zuschlägen, Wegfall von Fördermitteln durch Haushaltslöcher und dem generellen wirtschaftlichen Abschwung zu kämpfen hat.“
Sorge um Wettbewerbsfähigkeit
Die BHV hat am Donnerstag die Probleme ihrer Mitgliedsunternehmen in der Bremer Behörde für Wirtschaft, Häfen und Transformation vorgetragen. „Wir haben darum gebeten, die aufgetretenen Probleme auch an die Behörde für Umwelt, Klima und Wissenschaft sowie den Bund weiterzuleiten, damit es hoffentlich bald zu einem Ende der Blockaden kommt“, sagt Bruns. „Wir müssen vermeiden, dass unsere Hafen- und Logistikdienstleister durch die Blockaden vor allem gegenüber den konkurrierenden Westhäfen unter Wettbewerbsnachteilen leiden."