BLG Logistics hat am Standort Bremen sein neues Logistikzentrum eingeweiht. Aus dem 82.000 Quadratmeter großen Gebäude will der Seehafen- und Logistikdienstleister Mercedes-Werke weltweit mit vorgefertigten Autoteilen beliefern. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kam anlässlich der Eröffnung und lobte das Projekt.
„Groß und gesamtheitlich gedachte Projekte wie dieses sind genau was wir brauchen, um unsere Klimaziele zu erreichen und Deutschland zur Treibhausgasneutralität zu führen“ erklärte Habeck bei dem Termin am 2. Mai.
Logistikketten müssten nachhaltig gemacht werden. Schon die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass stabile internationale Lieferketten nötig seien. Eine Lehre aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei, dass Deutschland sich bei Energieerzeugung unabhängiger machen müsse.
Habeck rechnet damit, dass sich die Menge der zu transportierenden Güter künftig noch verdoppeln werde. Dazu sei ein Ausbau des Schienenverkehrs und eine Umstellung des Lkw-Verkehrs auf Elektro nötig. Nötig sei aber auch, dass die vielen Logistikzentren die verbrauchte Fläche möglichst mehrfach nutzen.
Solarmodule auf fast gesamten Dach
Das soll bei C3 so sein, rechnete Frank Dreeke, Vorstandschef von BLG Logistics, vor. Er sprach von der größten Photovoltaik-Anlage auf einem Industriegebäude in Deutschland, wenn nicht in Europa. 23.000 Module sollen fast das gesamte Dach bedecken. Noch sind nicht alle Panele verlegt. Wenn die Anlage steht, soll sie jährlich knapp 8,4 Millionen Kilowattstunden Strom liefern.
Das reiche für das Zentrum; zusätzlich könnten noch Gewerbekunden oder rechnerisch 2400 Haushalte versorgt werden, sagte Dreeke. „So stehen wir hier nicht vor einem Logistikzentrum sondern eigentlich vor einem Solarkraftwerk.“ Eine Investionssumme für das Gebäude nannte BLG nicht.
Verkehrsübergreifender Transport möglich
In der mehr als elf Fußballfelder großen Halle sind 20 fahrerlose Transportfahrzeuge zwischen den Packflächen unterwegs, bringen Teile, entsorgen Leergut. Industrieroboter verpacken vollautomatisch Autoteile von Paletten in Versandkartons um.
Der Standort ist auch geeignet für den Kombinierten Verkehr, wie BLG hervorhebt. Durch die direkte Anbindung an Straße, Schiene und Wasser über den benachbarten Neustädter Hafen würden sich kurze und verkehrsträgerübergreifend nutzbare Transportwege ergeben. Damit würden lange Ausgleichfahrten zwischen verschiedenen Standorten entfallen.
Beitrag zu Klimazielen von Mercedes
„Seit über 30 Jahren transportiert BLG Teile über Bremen und Bremerhaven in die Werke weltweit“, sagte Jörg Burzer, Vorstand für Produktion und Lieferketten der Mercedes-Benz Group. Das neue Logistikzentrum sei ein wichtiger Beitrag zu den Klimazielen, die sich Mercedes selbst gesetzt habe: 2039 solle die gesamte Flotte der Neufahrzeuge in allen Wertschöpfungsstufen klimaneutral sein.
Zu dem Namen C3 kam das neue Zentrum durch eine Mitarbeiterbefragung, so BLG: Die drei Themen Kunde, Klimaschutz und Bedürfnisse der Mitarbeitenden stehen dabei für die Abkürzung der englischen Begriffe Customer, Climate und Comfort.