Frankfurt/Main. Jahrelang gab es Streit, nun wird gebaut: Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt haben die Arbeiten für das dritte Passagier-Terminal begonnen. Aus Sicht von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ist die Erweiterung unerlässlich: „Dieser Flughafen ist der Herzmuskel unserer wirtschaftlichen Entwicklung”, sagte er am Montag beim ersten Spatenstich für das neue Terminal 3.
In den nächsten sechs Jahren will die Betreibergesellschaft Fraport 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro in das neue Terminal investieren. Dort könnten ab 2022 jährlich rund 14 Millionen Fluggäste abgefertigt werden - das entspräche der Größe des Flughafens in Hamburg. „Unser Anzug wird uns zu klein”, begründete Fraport-Chef Stefan Schulte die Milliardeninvestition. Der Flugverkehr wachse jährlich um zwei bis drei Prozent, die Kapazitäten der beiden bestehenden Abfertigungshallen seien erschöpft.
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) nahm nicht am Festakt teil: Seine Partei hatte gegen den Ausbau des Flughafens gekämpft, bevor sie in Wiesbaden zum Koalitionspartner der CDU wurde. Fluglärmgegner befürchten, dass das „Shoppingcenter für Umsteiger mit angeschlossenem Flughafen” eine neue Landebahn nach sich ziehen könnte - und damit mehr Lärm. Bouffier sagte, er respektiere die Kritiker und versprach „weitere Schritte”, um die Belastungen für die Bürger zu reduzieren. Das neue Terminal soll vor allem die Abfertigung bequemer machen. Mehr Kapazitäten für Starts und Landungen schafft es nicht. (dpa)