Berlin. Ein Börsengang der Bahn oder der Teilverkauf an Finanzinvestoren wird frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2008 möglich sein. Dieser Zeitplan wurde heute nach der endgültigen Einigung in der Bundesregierung über den Gesetzentwurf zur geplanten Teilprivatisierung des Unternehmens bekannt. Bahnchef Hartmut Mehrdorn wollte dagegen spätestens im Sommer 2008 mit der Bahn auf dem Kurszettel stehen. Die beteiligten Ministerien segneten nach monatelangem Streit den Entwurf für das "Gesetz zur Neuorganisation der Eisenbahnen des Bundes" aus dem Haus von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ab. Alle strittigen verfassungsrechtlichen Probleme seien endgültig aus dem Weg geräumt worden, hieß es aus dem Verkehrsressort. Die Bahn soll das Schienennetz für 15 Jahre bewirtschaften und bilanzieren. Danach fällt das Netz mit einer dreijährigen Übergangsfrist automatisch an den Bund zurück, sollte der Bundestag keine Verlängerung beschließen. Das Privatisierungsgesetz muss noch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden. Der Gesetzgebungsprozess könne im günstigsten Fall bis diesen Dezember abgeschlossen sein, hieß es. Bis spätestens 2009 sollen bis zu 49 Prozent des Konzerns privatisiert werden. Im Gesetzentwurf wird offen gehalten, ob dafür ein Börsengang oder der Verkauf an Investoren in Frage kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Paket auf einen Schlag veräußert werde, sei sehr gering, hieß es. (dpa)
Bahn-Privatisierung frühestens in zweiter Jahreshälfte 2008
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Auf dem Weg zum Börsengang der Bahn hat die Bundesregierung heute eine wichtige Weiche gestellt.