Bonn. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat die verkehrsträgerübergreifende Entwicklung auf dem deutschen Transport- und Logistikmarkt im 1. Halbjahr 2011 im Bericht Herbst 2011 zusammengefasst. Das gab die Behörde heute bekannt. Danach spiegelte sich der gesamtwirtschaftliche konjunkturelle Aufschwung in Deutschland auf dem Verkehrsmarkt dynamisch wider: Die im Straßen-, Eisenbahn- und Binnenschiffsgüterverkehr beförderte Gütermenge stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent, die Verkehrsleistung um 4,3 Prozent an (ohne Straßengüterverkehr ausländischer Fahrzeuge). Hiervon profitierten Schiene und Straße, die überproportionale Mengen- und Leistungszuwächse verbuchten und ihren Anteil am Modal Split zu Lasten der Binnenschifffahrt ausbauten. Letztere konnte ihren Wachstumskurs aus dem Vorjahr aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen nicht fortsetzen und musste im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum Rückgänge verkraften.
Die konjunkturelle Erholung wirkte sich insgesamt positiv auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem deutschen Güterverkehrsmarkt aus – entfaltete ihre Wirkung bei den einzelnen Verkehrsträgern jedoch in unterschiedlichem Maße, so das BAG. Getrieben von der positiven Auftrags- und Beschäftigungslage verzeichnete die Straßengüterverkehrsbranche trotz erneuter Kostensteigerungen eine tendenziell verbesserte Ertragslage. Belastend wirkten sich insbesondere die gestiegenen Kraftstoffkosten sowie ein in Teilen erhöhter Personalaufwand aus. Im Schienengüterverkehr schlug sich die deutliche Nach-fragesteigerung nach Verkehrsdienstleistungen teilweise in materiellen und personellen Kapazitätsengpässen nieder. Auf den Binnenwasserstraßen führten der zeitweilige Anstieg der Auftrags- und Beschäftigungszahlen und des Frachtenniveaus während der Niedrigwasserphase auf dem Rhein kei-ne nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Gewerbes herbei.
Der internationale Wettbewerb auf deutschen Straßen erhielt weiteren Vorschub. Im europäischen Vergleich verzeichneten Kabotageverkehre in Deutschland zuletzt ein überproportionales Wachstum. Größte Kaboteure waren dabei polnische Unternehmen. Die zunehmende Bedeutung ausländischer Transportunternehmen spiegelt sich ferner in den mautpflichtigen Fahrleistungen auf deutschen Bundesautobahnen wider. Nach erneuten überproportionalen Zuwachsraten entfielen in der ersten Jahreshälfte 2011 rund 37 Prozent der gesamten Mautfahrten in Deutschland auf gebietsfremde Fahrzeuge.
Der vollständige Bericht steht ab sofort kostenlos im Internet unter www.bag.bund.de zur Verfügung. (ak)