Hannover. „Die Studienstrukturreform mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse an deutschen Hochschulen ist mit dem Wintersemester 2012/2013 weitgehend abgeschlossen.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in ihrer jüngsten Datensammlung zum Studienangebot an deutschen Hochschulen. Fast 87 Prozent aller Studiengänge führen demnach mittlerweile zu den Abschlüssen Bachelor und Master. Erstmals verlässt darüber hinaus die Mehrzahl der Absolventinnen und Absolventen die Hochschule mit einem der beiden „neuen“ Abschlüsse, heißt es in einer Pressemitteilung des Hochschul-Informations-Systems (HIS).
16.082 Studiengänge bieten die deutschen Hochschulen im Wintersemester 2012/2013 an. Dies ergaben Auswertungen des Hochschulkompasses der HRK. Darunter befinden sich 7.199 Bachelor- und 6.735 Masterstudiengänge. 1.726 weitere Studienangebote enden auf einen staatlichen oder kirchlichen Abschluss. Hinzu kommen 422 „übrige“ Studiengänge. Damit sind 86,6 Prozent des Studienangebots auf die neuen Abschlüsse umgestellt. Die HRK rechnet damit, dass sich der Anteil der umgestellten Studiengänge in den kommenden Jahren nur noch geringfügig verändern wird und sieht die Studienstrukturreform daher als weitgehend abgeschlossen an.
Bei der überwiegenden Zahl der Masterstudiengänge handelt es sich um konsekutive Masterstudiengänge, die thematisch auf einem Bachelorprogramm aufbauen. Noch relativ selten sind weiterbildende Masterstudiengänge, die sich an Studieninteressierte mit erstem Abschluss und Berufserfahrung richten. Sie sind insbesondere eine Domäne der Fachhochschulen. Dort machen sie rund ein Viertel des Masterstudienangebots aus, heißt es in der Pressemitteilung weiter. An den Universitäten sind es hingegen lediglich acht, an den Kunst- und Musikhochschulen neun Prozent.
Von den 2.380.974 Studierenden im Wintersemester 2011/2012 waren 1.285.250 in einem Bachelorstudiengang, 253.863 in einem Masterstudiengang eingeschrieben. Rund 65 Prozent der Studierenden studierten somit mit dem Abschlussziel Bachelor oder Master. 841.861 Studierende waren in einem anderen Studiengang immatrikuliert. Von den Studienanfänger(innen) desselben Wintersemesters haben sich vier von fünf für einen Bachelor- oder Masterstudiengang entschieden, teilte das HIS mit. 2011 verließ darüber hinaus erstmals die Mehrzahl der Absolventinnen und Absolventen (53 Prozent) die Hochschule mit einem Bachelor- oder Masterabschluss.
Die Regelstudienzeit beträgt in den Bachelorstudiengängen zumeist sechs, in den Masterstudiengängen entsprechend vier Semester. Abweichende Regelungen finden sich vor allem an den Fachhochschulen: Fast die Hälfte der dortigen Bachelorangebote weist eine Regelstudienzeit von sieben Semestern auf. Siebensemestrige Bachelorstudiengänge sind vor allem in den Ingenieur-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verbreitet. An den Universitäten haben hingegen lediglich 3,5 Prozent der Bachelorstudiengänge eine Regelstudienzeit von sieben Semestern. (ts)