Brüssel. Die EU-Kommission hat Ermittlungen gegen mehrere europäische Autozulieferer wegen des Verdachts der Kartellbildung gestartet. Die betroffenen Unternehmen stellen so genannte Kabelbäume für die elektronischen Systeme in Kraftfahrzeugen her. Um welche Unternehmen es sich handelt und in welchen EU-Ländern sie tätig sind, teilte die Kommission nicht mit.
Unter Kartellverdacht stehen außerdem weitere Segmente der Fahrzeugteilhersteller. Mitarbeiter der EU-Kommission haben laut Angaben der Behörde vor kurzem unangekündigte Kontrollen bei Unternehmen durchgeführt, die Teile für Systeme der Insassensicherheit, Wälz- und Gleitlager sowie Thermosysteme herstellen.
Die Räumlichkeiten mehrere Kabelbaumhersteller waren EU-weit bereits im Februar 2010 von Kommissions-Mitarbeitern durchsucht worden. Die Prüfung der damals aufgenommenen Befunde hat zum jetzt gestarteten Ermittlungsverfahren geführt. Wie lange es dauert, ist offen. Sollte sich der Kartellverdacht erhärten, drohen Strafen wegen des Verstoßes gegen die EU-Kartellrechtsverordnung (Verordnung (EG) Nr. 1/2003 des Rates).
Kabelbäume sind kombinierte Kabelsysteme zur Stromversorgung der elektronischen Fahrzeugkomponenten. Sie verbinden die Fahrzeugcomputer mit den jeweils zugehörigen Fahrzeugelementen. Der Kabelbaum wird häufig auch als „zentrales Nervensystem“ des Fahrzeugs bezeichnet. (kw)