Hannover/München/Ingolstadt/Stuttgart. Die Automobilbranche zähl zu den vom Bahnstreik besonders betroffenen Branchen. Sowohl in der Teileversorgung der Produktion als auch zur Verteilung der Fertigwagen spielt die Bahn eine wichtige Rolle. Laut Deutsche Bahn laufen in der Automobilindustrie 60 bis 70 Prozent der Teileversorgung von Automobilwerken über die Schiene.
Der Autohersteller VW will die Produktion auf jeden Fall aufrecht erhalten. „Wir beobachten die weitere Entwicklung sehr aufmerksam. Unser Ziel ist es, die Produktion an unseren Standorten aufrecht zu erhalten.“, sagte ein VW-Konzernsprecher. Der VW-Konzern zählt allein in Niedersachsen und Nordhessen insgesamt sechs Fabriken, darunter gilt das Stammwerk in Wolfsburg als die weltgrößte zusammenhängende Produktionsstätte. Neben der alltäglichen Logistik für den Autobau hängt VW auch an den Seehäfen von der Schiene ab.
Audi muss einen Teil der Transporte von der Schiene auf die Straße verlegen: „Einzelne, wichtige Lieferungen versuchen wir schon jetzt von der Bahn umzuleiten, zum Beispiel auf Lastwagen“, sagte ein Audi-Sprecher am Mittwoch in Ingolstadt. Der Konzern wolle je nach Streikverlauf und Bedarf entscheiden, ob noch mehr Verlagerungen nötig sind. Pro Arbeitstag fahren laut Audi etwa 15 Güterzüge der Deutschen Bahn vom und zum Werk Ingolstadt.
Bei BMW sah man die Streiks zunächst gelassener. „Die Bahn hat uns einen reibungslosen Transport zugesichert“, sagte eine Sprecherin. „Wir gehen auch davon aus, dass das bis Ende der Woche stabil läuft.“ Derzeit seien täglich elf bis zwölf Güterzüge mit je 200 bis 220 neuen BMW-Fahrzeugen unterwegs. Das sind nach Konzernangaben etwa 60 Prozent aller hergestellten BMW-Wagen.
Beim Autohersteller Daimler sieht man keine Probleme. „Die Produktion läuft“, sagte ein Sprecher. Die Zulieferung sei auf Lastwagen umgestellt. „Wir sind vorbereitet.“ (dpa)