Hamburg. Hamburger Unternehmen im Im- und Export haben scharfe Kritik an der Zollabfertigung im Hafen geübt. „Im Wettbewerb mit anderen europäischen Häfen droht Hamburg abgehängt zu werden“, heißt es in einer Mitteilung des norddeutschen Groß- und Außenhandelsverbandes AGA vom Freitag. Eine Umfrage des Verbandes unter Groß- und Außenhändlern habe ergeben, dass die meisten Befragten durch lange Bearbeitungs- und Abfertigungszeiten erhebliche wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen müssten.
Vier von fünf Unternehmen gaben an, dass sie in der Vergangenheit Probleme bei der Zollabfertigung erlebt hätten. Die Beschwerden reichten dabei von Schwierigkeiten bei der telefonischen Erreichbarkeit über willkürliche Entscheidungen und fehlende Nachvollziehbarkeit bis hin zu langen Wartezeiten bei der Abfertigung. Statt ein bis zwei Tage dauere die Zollabfertigung bis zu sechs Tagen oder noch länger.
Zoll räumt Probleme ein
Der Zoll räumte Probleme ein: „Wegen des großen Importvolumens und der aktuell angespannten Personalsituation beim Hauptzollamt Hamburg-Hafen dauern Zollabfertigungen im Hamburger Hafen zurzeit teilweise länger als bei anderen Zollstellen in Deutschland“, erklärte Sprecher Andre Lenz. Die Generalzolldirektion sei bestrebt, das Hauptzollamt kurzfristig durch den Einsatz von Nachwuchskräften zu verstärken und Unterstützung aus anderen Zollämtern zu mobilisieren. „Wir sind sicher, dass sich diese Maßnahmen positiv auf die Abfertigungszeiten im Hamburger Hafen auswirken werden“, sagte Lenz. (dpa/ag)