Die deutschen Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) sind im Juli 2023 gegenüber Juni 2023 kalender- und saisonbereinigt um 2,9 Prozent gesunken, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht. Nach den bisher vorliegenden Zahlen wurden im Juli 2023 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 59,0 Milliarden Euro dorthin exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2022 stieg der Warenwert der Exporte in Drittstaaten um 1,2 Prozent. Mengenmäßig sanken die deutschen Exporte in die Drittstaaten allerdings um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren auch im Juli 2023 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,7 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Juli 2022 um 10,4 Prozent. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,3 Milliarden Euro exportiert, das waren 6,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen im Vorjahresvergleich um 7,4 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zu.
Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sanken im Juli 2023 gegenüber Juli 2022 um 30,9 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro. Im Juli 2023 lag Russland damit auf Rang 16 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, dem Monat vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang 5 belegt. In die zehn wichtigsten Bestimmungsländer gehen rund 75 Prozent der deutschen Drittstaaten-Exporte. Ergebnisse für den Handel mit den EU-Mitgliedstaaten sowie für die Importe aus Drittstaaten liegen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.
Nach Angaben von Destatis deckte der Handel mit Drittstaaten knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator mache „damit erste Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels hochaktuell verfügbar“. Allerdings entwickele sich der Handel mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Staaten. Daher sei „auf Basis des Frühindikators noch keine Prognose für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich“, so die Statistiker.