Transport- und Logistikverbände: Aufbruchstimmung

Es gibt Bewegung bei den Speditions- und Transportverbänden. Das ist - mit Blick auf die vergangenen Jahre - alles andere als selbstverständlich. Zwar gibt es (noch) keine Fusion zu vermelden. Aber: Die Verbände stellen sich neu auf. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat nicht nur eine neue Satzung, sondern auch ein fast komplett neues Führungsgremium (siehe Seite 20). Und der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) geht neue Wege und setzt auf Verjüngung (siehe Seite 22). Die Amö (Bundesverband Möbelspedition) hatte schon 2016 eine Vision Group 2020 gegründet, an deren Vorschlägen zur Grundausrichtung des Verbandes jetzt gearbeitet wird. Veränderungen, die gut sind. Veränderungen, die aber auch nötig (überfällig?) waren und die mit den getroffenen Maßnahmen nicht abgeschlossen sind. Verbandsmüdigkeit, die Digitalisierung, neue Unternehmergenerationen, neue Medien und Informationswege: Das sind alles Entwicklungen, die seit Jahren bekannt sind, deren Ende aber längst noch nicht absehbar ist. Deshalb können personelle und strukturelle Veränderungen nur ein erster Meilenstein sein. Im Mittelpunkt muss stehen, die Unternehmer wieder für Verbandsarbeit zu begeistern mit Leistungen, die auch junge Menschen ansprechen. Dazu gehört auch die Bündelung der Kräfte, um schlagkräftiger agieren zu können. Und die Landesverbände? Auf Bundesebene geschieht dazu einiges, vieles noch hinter den Kulissen. Vielleicht sollte man bei diesen Gesprächen auch die Logistikverbände BVL und BME einbinden. Auf Bundesländerebene hingegen hat man den Eindruck, dass einige Verbände die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt haben. Da kann man nur hoffen, dass die Aufbruchstimmung bei den Bundesverbänden auf die Länder übergreift.