Auf Wachstumskurs

Mit aktuell 2127 angemeldeten Ausstellern steuert die Expo Real in diesem Jahr auf eine Rekordbeteiligung zu. "Auch die Vorregistrierungszahlen bei den Besuchern entwickeln sich positiv", sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. Schon im vergangenen Jahr sei die Immobilienmesse mit 2095 Ausstellern und mehr als 45.000 Teilnehmern bei der Hallenauslastung spürbar an ihre Grenzen gestoßen, heißt es seitens der Messemacher. Sie werden denn auch eine weitere Halle öffnen, damit wächst die Expo Real 2019 auf sieben Hallen an. In der neuen Halle NOVA3 - zu finden in Halle A3 - steht alles im Zeichen der Schlagwörter Innovation und Digitalisierung. So zieht das "Expo Real Innovation Forum" samt "Tech Alley" hierher um. 75 Start-ups und damit zehn mehr als noch vor einem Jahr zeigen ihre digitalen Produkte, Lösungen und Ideen in den Bereichen Plan & Build, Manage & Operate, Research & Valuate, Invest & Finance, Market und Next City Solutions. Investitionen steigen Die Stimmung im Vorfeld der Messe ist offenbar gut. Laut Expo-Real-Stimmungsbarometer, einer Umfrage unter 1880 Immobilienprofis, erwarten 79 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen 2019 ein eher gutes Ergebnis, 14 Prozent sogar ein Rekordjahr. Deutschland gilt für Immobilieninvestments dabei weiterhin als sicherer Hafen. So geht die Branche zum Großteil davon aus, dass die Investitionssummen hierzulande weiter steigen (55 Prozent) oder gleichbleiben (38 Prozent). Mit Blick auf die EU außer Deutschland rechnen immerhin 44 Prozent mit einer erneuten Steigerung und 47 Prozent mit einem gleichbleibenden Niveau. Sorge vor ungeregeltem Brexit In Hinblick auf Großbritannien drückt allerdings das Brexit-Chaos merklich auf die Stimmung: 62 Prozent der Befragten gehen im Vereinigten Königreich von sinkenden Investitionssummen aus, lediglich 29 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Summen. 19 Prozent der befragten Immobilienprofis spüren demnach das Chaos um den Brexit in ihrem Geschäft, rund ein Drittel hat die Investment-Strategie entsprechend angepasst. Jeder Fünfte (20 Prozent) rechnet im Falle eines No-Deal-Brexit mit massiven Folgen für das eigene Geschäft. Als wichtigste Einflussfaktoren für die Immobilienwirtschaft werden in diesem Jahr bezahlbares Wohnen (57 Prozent) genannt, dicht gefolgt von der Zinspolitik (53 Prozent). Die dauerhaft manifestierte Niedrigzins-Politik polarisiert die Branche sichtlich: Jeweils die Hälfte der Befragten betrachtet diese Entwicklung als Segen (51 Prozent) beziehungsweise als Fluch (49 Prozent). Für jeden Zweiten (49 Prozent) gilt außerdem der Mangel an Flächen als wichtigster Einflussfaktor - ein Problem, mit dem sich insbesondere Entwickler von Logistikimmobilien konfrontiert sehen. Diese Nutzungsart gilt in der gesamten Immobilienwirtschaft übrigens weiterhin als hochrelevant: 45 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Logistikimmobilien in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen werden. Damit landet diese Immobilienklasse hinter Gesundheitsund Pflegeimmobilien (64 Prozent), Wohnen (56 Prozent), gemischt genutzten Immobilien (55 Prozent) und Mikrowohnen (50 Prozent) in den Top 5 der zukunftsträchtigsten Nutzungsarten. Zahlen zum ersten Halbjahr untermauern dies: Der deutsche Logistik- und Lagerflächenmarkt habe mit knapp 3,3 Millionen Quadratmeter Flächenumsatz das Vorjahresresultat noch einmal um gut vier Prozent übertroffen, meldete unlängst BNP Paribas Real Estate. Die starke Nachfrage nach Logistikimmobilien bei gleichzeitig sehr begrenztem Angebot führt aber auch zu mehr Wettbewerb um die verfügbaren Flächen - und das schlägt sich wiederum in der Mietpreisentwicklung nieder. Laut BNP Paribas haben die Höchstmieten für Logistikimmobilien in den vergangenen zwölf Monaten in fast allen Städten teilweise recht deutlich angezogen. Am stärksten fiel die Zunahme in Berlin aus, wo die Spitzenmiete in den zentralen Top-Lagen aktuell bei 7,20 Euro pro Quadratmeter (plus 22 Prozent) notiert. Aber auch in Köln (5,40 Euro pro Quadratmeter, plus acht Prozent), Hamburg (6,20 Euro pro Quadratmeter, plus sieben Prozent) und Stuttgart (7 Euro pro Quadratmeter, plus sechs Prozent) waren spürbare Anstiege zu beobachten. Logix kürt beste Immobilien Das begrenzte Angebot an städtischen oder stadtnahen Flächen - insbesondere befeuert durch den wachsenden Onlinehandel - ist natürlich auch Thema des messebegleitenden Konferenzprogramms. So widmet sich die von der Logix-Initiative veranstaltete Diskussionsreihe "Let's Talk Logistics" unter anderem dem Thema "Keine Flächen, keine Genehmigung, keine Logistikimmobilie - wie gelingt der Durchbruch?" (siehe Kasten links). Apropos Logix: Alle zwei Jahre vergibt die Initiative, die sich der Steigerung der Akzeptanz von Logistikansiedlungen in Kommunen und der Öffentlichkeit verschrieben hat, ihren Logix Award. 2019 ist es wieder so weit: Ins Rennen um "die besten Logistikimmobilien in Deutschland" gehen der von L'Oréal bezogene ProLogis-Park in Muggensturm bei Karlsruhe, der von Four Parx realisierte Gewerbe- und Logistikpark GG Rhein-Main in Groß-Gerau, das von Amazon genutzte Baum Sortation Center Garbsen der Baum Unternehmensgruppe sowie das Logistikcenter Frankfurt von Immogate. Der Logix Award wird am Abend des 7. Oktober auf der Expo Real verliehen. Mehr zum Thema im Dossier "Logistikimmobilien" www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Die Expo Real in München ist für Investoren, Entwickler und Nutzer von Logistikimmobilien der Pflichttermin des Jahres. Die allgemeine Stimmung in der Immobilienwirtschaft ist gut, wenngleich die anhaltend starke Nachfrage nach Logistikimmobilien auf ein sehr begrenztes Angebot trifft. Expo Real auf einen Blick Öffnungszeiten: 7. und 8. Oktober 2019: 9-19 Uhr; 9. Oktober: 9-16 UhrOrt: Messe München A 94 Ausfahrt München-Riem, Haltestelle U2 Messestadt WestInternet: www.exporeal.netKennzahlen 2018 Aussteller: 2095 aus 41 LändernBesucher: 45.058 aus 72 LändernAusstellungsfläche: 64.000 QuadratmeterTicketsDrei-Tage-Ticket: 665 Euro (vor Ort), 605 Euro (Onlinetarif)Studenten/Azubis: 150 Euro (vor Ort), 100 Euro (Onlinetarif)Zwei-Tage-Ticket: gültig 8./9. Oktober: 535 Euro (vor Ort)

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