Wien. Nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos und dem Bruch der rechtskonservativen Regierung in Österreich hat die neue Kanzlerin Brigitte Bierlein alle Minister für ihr Kabinett gefunden. Das teilte sie der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Sonntag mit. Der mit Experten besetzten Regierung werden demnach weniger Personen angehören als noch unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Im Zuge dessen bekommt Österreich nun schon wieder einen neuen Verkehrsminister: Andreas Reichhardt, der unter Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) Generalsekretär war. War zunächst in der Übergangszeit noch Valerie Hackl, Chefin der Flugsicherung Austro Control, im Amt (die VerkehrsRundschau berichtete), musste sie ihren Posten in der Expertenregierung nur wenige Tage später als Folge des Misstrauensvotums gegen Kanzler Sebastian Kurz wieder räumen. Reichhardt wurde im Oktober 1968 in Wien geboren und studierte dort Rechtswissenschaften. 2003 übernahm er das Amt des stellvertretenden Kabinettchefs und Referenten im österreichischen Verkehrsministerium. Das Amt des Generalsekretärs hatte er am 1. Januar 2018 übernommen.
Andreas Reichhardt ist als Person nicht unumstritten. So sei er Burschenschaftler und ein ehemaliger Wehrsportfreund von Heinz-Christian Strache, berichtet das Onlineportal OE24. Strache hatte im Mai als Folge der so genannten Ibiza-Affäre seinen Rücktritt vom Amt des Vizekanlers und als FPÖ-Parteiobmann erklärt. (sno)