Seattle. Der Trend zum Einkauf im Internet verhilft dem weltgrößten Online-Händler Amazon in der Corona-Krise weiter zu glänzenden Geschäften. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 96,1 Milliarden Dollar (82,3 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Gewinn verdreifachte sich sogar auf den bisherigen Rekordwert von 6,3 Milliarden Dollar. „Wir sehen mehr Kunden als jemals zuvor, die frühzeitig Geschenke einkaufen“, erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos. Dies sei ein Hinweis darauf, dass ein „beispielloses“ Weihnachtsgeschäft bevorstehe.
Amazon stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 112 und 121 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Wachstum zwischen 28 und 38 Prozent im Jahresvergleich entspräche. Es wäre das erste Mal, dass der Konzern die Umsatzmarke von 100 Milliarden Dollar knackt.
Kurs seit Jahresbeginn um 70 Prozent gestiegen
Amazon hatte mit seinen Lieferdiensten bereits in den Vorquartalen stark davon profitiert, dass die Nachfrage nach Bestellungen im Internet während der Pandemie kräftig zunahm. Insgesamt übertrafen die Quartalszahlen die Prognosen der Wall-Street-Analysten klar, dennoch reagierten Anleger zunächst verhalten und ließen die Aktie nachbörslich sogar ins Minus drehen. Der Kurs ist seit Jahresbeginn allerdings auch schon um mehr als 70 Prozent gestiegen.
Auch Amazons lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet florierte zuletzt weiter. Die Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte die Erlöse hier um 29 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Damit verharrte das Wachstum zwar auf dem Niveau des Vorquartals, erfüllte jedoch die Erwartungen. Das Betriebsergebnis legte derweil um 56 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu, was abermals unterstreicht, was für ein attraktives Profitzentrum Amazons Cloud-Flaggschiff ist. (dpa/sn)