Schanghai. Der in Seattle beheimatete Online-Versandhändler Amazon.com wird eine Zweigstelle in der Freihandelszone von Schanghai eröffnen, um mehr Handelsware aus dem Ausland in China absetzen zu können, berichtet das New Yorker Wall Street Journal. Zudem soll die Wettbewerbsfähigkeit zu anderen Unternehmen wie der Alibaba Group Holding Ltd gestärkt werden. Alibaba wickelt rund 80 Prozent der Online-Käufe im Wert von 300 Milliarden US-Dollar (228 Milliarden Euro) in China ab.
Der Vertrag wurde mit Behördenvertretern in der Freihandelszone (FHZ) unterschrieben und soll chinesischen Konsumenten ermöglichen, Bücher und andere Handelswaren zu erwerben, die sonst nur in anderen Ländern bezogen werden können. Der Online-Versandhändler wird ebenso ein Logistikzentrum eröffnen, um die Exporte chinesischer Unternehmen zu fördern. Das Unternehmen wird dadurch leichter grenzüberschreitende Zahlungen abwickeln können. Zudem soll in der FHZ mit neuen Finanzschemen experimentiert werden.
Amazon ist schon seit zehn Jahren im Land der Mitte aktiv und hat dort leise seine Präsenz aufgebaut. Das Unternehmen besitzt laut der kanadischen Beratungsfirma MWPVL in China bereits 15 Lagerhäuser. Im Mai wurden rund 15 Millionen Euro in den Schanghaier Online-Lebensmittelhändler Yummy77 investiert, um die Angebotspalette in Richtung Nahrungsmittel wie Früchte, Meeresfrüchte und abgepackte Lebensmittel zu erweitern. Amazon beliefert bereits rund 3000 Städte und Landkreise im Land der Mitte. (rup)