Magdeburg. Sachsen-Anhalt hat seit dem 1. Januar eine Autobahn mehr. Während an der Autobahn 14 in der Altmark noch viele Jahre gebaut werden muss, liegt der Harz ab sofort an der Autobahn 36. Der Trick: Die bisherige Bundesstraße 6, die wie eine Autobahn ausgebaut und ohne Tempolimit befahrbar ist, wird umbenannt. Die höhere Einstufung werde zum Jahresbeginn wirksam, teilte das Magdeburger Verkehrsministerium mit. Die Strecke verbindet die A14 bei Bernburg mit dem niedersächsischen Vienenburg und führt unter anderem an Quedlinburg und Wernigerode vorbei.
Die Verkehrsteilnehmer werden vom neuen Status der Trasse zunächst nicht viel merken: Erst nach dem Winter sollen die rund 350 gelben Schilder der B6 auf sachsen-anhaltischer Seite gegen blaue A36-Schilder getauscht werden, hieß es vom Ministerium. Das kostet rund zwei Millionen Euro.
Ansonsten ändert sich an der Strecke nichts. Die Landesregierungen in Hannover und Magdeburg erhoffen sich positive Impulse für Wirtschaft und Tourismus. Ein Autobahnanschluss sei ein wichtiges Standortkriterium, argumentierte etwa der niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU).
Kritiker bezweifeln, dass die neuen Schilderfarben einen ernsthaften Effekt bringen. Ein Werbeerfolg lässt sich aber schon vermelden: Mit dem Namens- und Schildertausch an der Strecke schaffte es die Bald-A36 schon zwei Mal als „Irrsinn der Woche“ in die Satire-Sendung „Extra3“ vom NDR. (dpa/ag)