Wolfsburg. Der VW-Aufsichtsrat hat am Donnerstag einen umfassenden Umbau des Autokonzerns beschlossen. Volkswagen will damit die Strukturen verschlanken und schneller Entscheidungen treffen können. Die Kernpunkte der Neuordnung:
Neue Markengruppen
Volkswagen führt neue Markengruppen ein. Damit soll der Autokonzern künftig nicht mehr so zentral geführt werden. Künftig gibt es die Markengruppen „Volumen“, unter der die Marken VW, Seat und Skoda zusammengefasst werden, „Premium“, mit Audi an der Spitze, sowie „Super Premium“, mit Porsche, Bentley, Bugatti und Lamborghini.
Neue Führung
Der neue starke Mann im Konzern ist Herbert Diess. Der bisherige Chef der Konzern-Hauptmarke VW, zu der Modelle wie der Golf und der Passat gehören, wird neuer Konzern-Vorstandschef und damit Nachfolger von Matthias Müller. Diess leitet zudem in Personalunion die neue Markengruppe „Volumen“. Der frühere BMW-Manager ist außerdem verantwortlich für Entwicklung und die Fahrzeug-IT.
Neue Heimat für die Trucksparte
Der Konzern will seine Sparte mit schweren Nutzfahrzeugen börsenfähig machen. Das Geschäft mit den Lkw- und Busmarken MAN, Scania und der brasilianischen VW-Nutzfahrzeugtochter soll zunächst in eine deutsche AG und danach in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) umgewandelt werden. Der Aufsichtsrat müsse dem zweiten Schritt aber noch gesondert zustimmen. Wie aus Aufsichtsratskreisen verlautete, soll Truck & Bus zudem seinen Hauptsitz von Braunschweig nach München verlagern. MAN hat als Teil des Nutzfahrzeuggeschäfts seinen Sitz ohnehin in München.
Neue Vorstandsvorsitzende
Für die Markengruppen sind jeweils Vorstandsvorsitzende verantwortlich: Neben Diess für die „Volumen“-Gruppe sind dies Audi-Chef Rupert Stadler für „Premium“ und Porsche-Chef Oliver Blume für „Super Premium“. Stadler ist außerdem verantwortlich für den Konzernvertrieb, Blume für die Konzernproduktion. Blume rückt auch in den Konzernvorstand auf.
Neuer Vorstand für Personal und Beschaffung
VW bekommt außerdem einen neuen Personalvorstand, und zwar den bisherigen Generalsekretär des Konzernbetriebsrates, Gunnar Kilian. Kilian ist der engste Vertraute des einflussreichen Betriebsratschefs Bernd Osterloh. Der bisherige Personalchef Karlheinz Blessing steht VW weiterhin als Berater zur Verfügung, bis sein Vertrag ausläuft. Der bisherige VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz, zuständig für Beschaffung, verlässt laut VW das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Kommissarisch übernimmt der Beschaffungschef der Marke VW, Ralf Brandstätter. (dpa/jt)