Paris. Die im Streit um neue Sparpläne steckende Fluggesellschaft Air France-KLM hat ihren Verlust deutlich reduziert. Unter dem Strich stand in den ersten neun Monaten ein Minus von 158 Millionen Euro, eine Verbesserung um 375 Millionen Euro im Vergleich zum vergangenen Jahr. Dies ist vor allem einem stark gestiegenen Gewinn im dritten Quartal zu verdanken, das im Vorjahr von einem teuren Pilotenstreik geprägt war.
Die Verbesserung reiche aber nicht, um den Rückstand bei der Wettbewerbsfähigkeit aufzuholen, teilte Konzernchef Alexandre de Juniac am Donnerstag in Paris mit. Das Unternehmen hatte den Abbau von bis zu 2900 Stellen bei der französischen Sparte angekündigt, falls die Mitarbeiter nicht doch noch längeren Arbeitszeiten zustimmen.
Air France-KLM steckt seit Jahren in den roten Zahlen und leidet unter einem Schuldenberg von 4,3 Milliarden Euro. Operativ schrieb der Lufthansa-Konkurrent von Januar bis September schwarze Zahlen, das Betriebsergebnis stand mit einem Plus von 666 Millionen Euro in den Büchern. Niedrige Kerosinpreise und eine starke Nachfrage im Sommer hätten dazu beigetragen, so de Juniac. Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro.
Der Konzern ist seit Jahren auf Sparkurs, tausende Jobs sind schon gestrichen worden. Das Unternehmen hatte im September Verhandlungen mit den Piloten der französischen Sparte über längere Arbeitszeiten für gescheitert erklärt und stattdessen die Stellenstreichungen angekündigt. Das Air-France-Langstreckengeschäft soll zusammengestrichen werden, 1000 Jobs schon im kommenden Jahr wegfallen.
In die Schlagzeilen kam der Konflikt, als wütende Mitarbeiter am Rande einer Betriebsratssitzung den Personalchef attackierten. Inzwischen gibt es aber wieder Kontakte zwischen Management und Gewerkschaften, die den Kurs heftig kritisieren. (dpa)