München. Das Ergebnis des diesjährigen ADAC-Tunneltests ist aus deutscher Sicht erfreulich und erschreckend zugleich. Mit den Tunneln Rennsteig und Berg Bock in Thüringen kommen der Testsieger und der Zweitplazierte aus Deutschland, teilte heute der ADAC bei der Vorlage der Resultate mit. Allerdings sei erstmalig in der sechsjährigen Testgeschichte ein deutscher Tunnel durchgefallen: der Wattkopf bei Ettlingen. Die Ergebnisse der weiteren deutschen Röhren: Der Wesertunnel bei Bremen erhielt die Note "sehr gut", der Tunnel in Bonn Bad Godesberg wurde mit "gut" bewertet. Insgesamt hat der ADAC nach eigenen Angaben 27 Straßentunnel in neun europäischen Ländern getestet, fünf davon in Deutschland. Neunmal konnten die Prüfer die Bestnote "sehr gut" und neunmal die Note "gut" vergeben. Fünf Kandidaten erwiesen sich als lediglich "ausreichend". Der Roppener Tunnel in Österreich bekam das Urteil "bedenklich". Neben dem deutschen Wattkopftunnel haben auch die kroatischen Röhren Tuhobic und Ucka bei Rijeka den Sicherheitstest nicht bestanden. Auch in diesem Jahr haben sich die italienischen Behörden und Tunnelbetreiber geweigert, Tests zuzulassen. Dies sei besonders bedauerlich, da Italien ein wichtiges Reiseland in Europa mit überdurchschnittlich vielen und vor allem alten Straßentunneln sei, hieß es. Der größte Automobilclub Deutschlands hat in diesem Zusammenhang die jetzt vom Europäischen Parlament verabschiedete EU-Richtlinie, die Mindestanforderungen an die Sicherheit in Straßentunneln stellt, begrüßt. Zum ersten Mal gibt es damit ein maßgebliches Regelwerk für die Sicherheit von mehr als 500 Röhrensystemen in Europa. Dabei ist es unerheblich, ob diese bereits in Betrieb sind, derzeit geplant oder gebaut werden (wir berichteten). (vr/pad)
ADAC-Tunneltest 2004: Vier von 27 Röhren durchgefallen
Testsieger und Zweitplazierter kommen aus Deutschland / Italienische Behörden und Betreiber verweigern Untersuchungen