München. Der Autoclub ADAC kämpft seit langem gegen eine PKW-Maut für Ausländer, aber die Mehrheit seiner Mitglieder ist anderer Meinung. Bei einer repräsentativen Umfrage sprachen sich 55 Prozent der ADAC-Mitglieder für die Einführung der Abgabe aus. 23 Prozent befürworten eine Abgabe, die in- und ausländische Autofahrer gleichermaßen belastet und für den Straßenbau verwendet wird. Dies teilte der ADAC am Sonntag in München mit.
Der Autoclub sieht in einer Maut nur für ausländische PKW-Fahrer einen Widerspruch zum Diskriminierungsverbot der Europäischen Union. Eine Kompensation der Gebühr für inländische PKW-Fahrer, etwa über die KFZ-Steuer, hält der Verein für rechtlich nicht umsetzbar.
Der Umfrage zufolge sind 22 Prozent der 18 Millionen Clubmitglieder gegen das Mautmodell, bei dem nur ausländische Autofahrer belastet werden. 47 Prozent lehnen eine Maut ab, die alle gleichermaßen belastet und deren Einnahmen für die Verkehrsinfrastruktur verwendet werden. Das Marktforschungsinstitut TNS Infratest hatte rund 2000 Autofahrer in Deutschland gefragt, darunter etwa 40 Prozent ADAC- Mitglieder. Große Unterschiede zwischen diesen und der Gesamtheit der Autofahrer seien dabei nicht aufgetreten, teilte der ADAC mit. (dpa)
Walter Dettinger