Brüssel. Die Europäische Kommission will voraussichtlich am 16. Mai erstmals Vorschläge für CO2-Grenzwerte bei Lkw machen. Aus diesem Grund hat jetzt die Vereinigung der europäischen Fahrzeughersteller (ACEA) von zu ambitionierten Vorgaben abgeraten. Sie bat am Mittwoch in einer Mitteilung die EU-Politiker, die Komplexität des Nutzfahrzeugmarktes zu berücksichtigen, und warnte vor überzogenen Standards. Der Herstellerverband sprach sich dagegen aus, das im Pkw-Bereich anvisierte EU-Ziel zur CO2-Minderung einfach auf den Lkw-Bereich zu übertragen. Dort sollen Neuwagen bis 2025 im Schnitt zunächst 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen, bis 2030 dann 30 Prozent weniger.
„Im Gegensatz zu Pkw sind Lkw keine Konsumgüter. Sie sind Arbeitsgeräte, die von kleinen und großen Unternehmen gleichermaßen verwendet werden“, erklärte ACEA-Generalsekretär Erik Jonnaert. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzgebiete und Anforderungen gebe es Tausende verschiedene Bauarten und Größen von Lkw. Zudem betonte er, dass der Straßengüterverkehr zwar ein Fünftel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen in der Europäischen Union verursache, Lkw dort aber auch mehr als 70 Prozent der im Landverkehr transportierten Güter befördern. Jonnaert lehnte auch die Forderung 35 führende europäische Logistiker, Spediteure und Handelsunternehmen, wonach die CO2-Emissionen bei Lkw bis 2025 um 24 Prozent sinken sollten. (ag)