Rostock. Der Rostocker Hafen wird für rund 70 Millionen Euro ausgebaut. Das Land werde die Erweiterung des maritimen Gewerbegebietes mit 56,4 Millionen Euro unterstützen, kündigte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) am Montag in Rostock an. Dies sei die größte Einzelförderung in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen 15 Jahren. 40 Hektar neue Industrieflächen sollen erschlossen und die entsprechenden Straßen gebaut werden. "In Rostock tut sich einiges", sagte Seidel. Er äußerte die Erwartung, dass in der Folge der Millionen-Investitionen 500 bis 700 Dauerarbeitsplätze entstehen können.
Der Rostocker Seehafen ist laut Seidel das größte zusammenhängende Wirtschaftsgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit sei dort eine verstärkte Nachfrage nach Flächen zu registrieren. Für eine ganze Reihe von Unternehmen sei die Nähe zum schiffbaren Wasser und die Kaikante vor der Tür ein zentraler Standortfaktor sich anzusiedeln.
"Wir sind im Herauskommen aus der Krise, auch wenn der Bundeswirtschaftsminister Ende der Krise befohlen hat, kann ich das so noch nicht unterschreiben", sagte Seidel mit Blick auf die Wirtschaftssituation in Mecklenburg-Vorpommern. Die Investitionen dienten auch dazu, den massiv von der Krise betroffenen Schiffbauern eine Perspektive zu bieten.
Nach den Worten von Hafenchef Ulrich Bauermeister sind 25 der rund 70 Millionen Euro bereits verbaut. Das Geld werde für die Flächenerschließungen, den Ausbau von zwei Liegeplätzen für den Schwerlastumschlag und auch für ökologische Ausgleichsmaßnahmen verwendet. Rund ein Kilometer Uferlinie werde neu geschaffen, 8800 Tonnen Stahl müssten verbaut und 1,6 Millionen Kubikmeter Sand bewegt werden.
Im Hafen sind laut Bauermeister derzeit in 150 Unternehmen 4800 Menschen tätig. Sie kämen überwiegend aus der Region, betonte der Hafenchef. Auch würden die Investitionen meist von örtlich ansässigen Unternehmen ausgeführt. Derzeit liefen in Zusammenarbeit mit dem Bund die Voruntersuchungen zur Vertiefung der Fahrrinne im Seekanal von derzeit 14,50 auf 16,50 Meter. Die größere Tiefe sei für moderne Frachter im Massengutbereich erforderlich, die Getreide, Kohle oder Erze transportieren. Über die Kosten der Vertiefung und den Zeitrahmen wollte sich Bauermeister nicht äußern. (dpa)