Erkrath. Laut Jahresrückblick des Timocom-Transportbarometers hat sich 2019 eine alles andere als positive Gesamtentwicklung für Europa entwickelt. So kam es dem IT-Unternehmen zufolge im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang der Frachtangebote in Europa über Ländergrenzen hinweg um 8,3 Prozent. 2018 endete noch mit einem Plus von fünf Prozent gegenüber 2017.
Die Zahl der Frachten von Deutschland über Ländergrenzen hinweg ging im vergangenen Jahr verglichen zum Vorjahr um zwölf Prozent zurück. „Auf Deutschland als starker Exportnation wirkt sich die konjunkturelle Abkühlung stärker aus. Das zeigt der merkliche Rückgang im Vergleich zur gesamteuropäischen Entwicklung deutlich“, kommentiert Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek die Entwicklung. „Ob sich der Negativtrend in diesem Jahr weiter fortsetzt, bleibt abzuwarten – unwahrscheinlich ist das nicht“, ergänzt Gburek.
Völlig gegenläufig zum europäischen Trend entwickelte sich die Zahl der Frachten in Italien mit einem Plus von 16 Prozent. Timocom führt dies auf die gestiegene Nachfrage nach Konsumgütern aus dem Land zurück. „Es ist aus unserer Sicht sehr realistisch, dass handelspolitische Faktoren den Export von Produkten aus Italien angetrieben haben. Dazu zählen etwa der Brexit oder die Einfuhrzölle der USA auf chinesische Produkte“, erläutert Tilman Fecke, Business Analyst bei Timocom. Auch die Anzahl an Exporten von Deutschland nach Großbritannien wuchs im vierten Quartal 2019 um rund elf Prozent gegenüber dem dritten Quartal. Diese kurzfristige Entwicklung hatte aber letztlich keinen Einfluss auf den Gesamttrend.
Das Timocom-Transportbarometer
Mit dem Transportbarometer analysiert das IT-Unternehmen Timocom seit 2009 die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage der im Smart-Logistics-System integrierten Smart Apps Frachten und Laderaum. Mehr als 130.000 Nutzer generieren auf diese Weise täglich bis zu 750.000 internationale Laderaum- und Frachtangebote, so das Unternehmen. (ja)