Hahn. Der Hunsrück-Flughafen Hahn hat 2019 einen Rückgang bei Fracht und Passagieren hinnehmen müssen. Das Frachtaufkommen fiel um rund vier Prozent auf rund 171.000 Tonnen. Die Zahl der Fluggäste sank im Vergleich zu 2018 deutlich um rund 28 Prozent auf etwa 1,5 Millionen, wie aus Zahlen der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn vom Montag und der Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht.
Die Zahl der hier eingerechneten Transitpassagiere stieg dabei laut der Bürgerinitiative um fast 23 Prozent auf knapp 100.000 – vor allem US-Soldaten auf dem Weg in den Nahen Osten und Afghanistan oder zurück in ihre Heimat. Die Transitfracht – meist US-Militärgüter – sei um fast 10 Prozent auf rund 26.600 Tonnen gefallen. 2017 hatte der chinesische Großkonzern HNA 82,5 Prozent des defizitären Flughafens Hahn für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz gekauft. 17,5 Prozent hält noch Hessen.
Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, verwies mit Blick auf das schrumpfende Geschäft auf Gespräche über neue Frachtrouten und den geplanten Start regelmäßiger Passagierflügen vom Hunsrück nach China im Sommer 2020. Zugleich kritisierte er: „Die Bundesregierung versäumt es leider, einen attraktiven Luftverkehrsstandort zu schaffen.“ Luftverkehrssteuer, Sicherheitsentgelte und etliche Regulierungen hemmten die Entwicklung der deutschen Airports. Schon der nahe Flughafen Luxemburg habe weder eine Luftverkehrssteuer noch Sicherheitsentgelte.
EU-Kommission setzt Deadline bis 2024
Die rheinland-pfälzische CDU-Landtagsopposition monierte kürzlich, dass die Steuerzahler trotz Privatisierung weiter zur Kasse gebeten werden: 2018 flossen Betriebsbeihilfen des Landes Rheinland-Pfalz von sieben Millionen Euro an den defizitären Hahn. Nach den Vorgaben der EU-Kommission muss der Airport bis 2024 schwarze Zahlen schreiben. (dpa/ja)