München. Bis zu 14.000 neue Arbeitsplätze verspricht sich das Land Bremen für den Standort Bremerhaven durch die boomende Offshore-Windindustrie. Das erklärte heute Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld der Messe Transport Logistic (10. bis 13. Mai) in München. Die geplanten Offshoreparks in der Nordsee „können für uns ein großer Beschäftigungsmotor sein“, sagte der SPD-Politiker. Neueste Prognosen gingen von 7000 bis 14.000 neuen Arbeitsplätzen aus. Schon heute arbeiteten in Bremerhaven 1100 Menschen in der Windindustrie. Vom Bund forderte Günthner, möglichst schnell Planungssicherheit für die Wirtschaft zu schaffen.
Für ganz Deutschland sieht die Stiftung Offshore-Windenergie bis zum Jahr 2020 etwa 30.000 direkte neue Arbeitsplätze durch die Windanlagen an der Nordsee. Laut Stiftungs-Präsident Jens Eckhoff werden bis zum Jahr 2030 in Deutschland 75 bis 100 Milliarden Euro in den Ausbau der Anlagen investiert. Allein Deutschland müsse mindestens 7000 Windanlagen in der Nordsee bauen, allein um schon die im vergangenen Jahr von der Bundesregierung beschlossene Energiewende zu schaffen. In der gesamten Nordsee entstünden bis zum Jahr 2030 bis zu 18.000 Windanlagen.
Ein neuer Markt, den auch die Bremer BLG Logistics für sich entdeckt hat. „Ein spannendes Geschäftsfeld“, sagte BLG-Chef Detthold Aden in München. So soll in Bremerhaven bis zum Jahr 2014 ein spezieller Offshoreanlagen-Verladehafen gebaut werden, um die bis zu 900 Tonnen schweren Gründungselemente optimal verladen zu können. Den neuen Hafen, der eine Jahreskapazität von 180 bis 200 Anlagen haben wird, will die BLG betreiben. Die BLG sieht sich laut Aden dabei gut positioniert: Sein Unternehmen verfüge neben modernen logistischem Know how auch über notwendige Zwischenlagerflächen in Hafennähe sowie über Erfahrung und Schwerlastkräne. Laut dem BLG-Chef habe diese neue Industrie für die BLG ein Umsatzpotenzial von jährlich 200 Millionen Euro. Den Gesamtmarkt für Logistikdienstleister beziffert Aden mit etwa zwei Milliarden Euro. (ak)