Der Zahlungsverzug im B2B-Geschäft hat in den zurückliegenden Monaten spürbar zugenommen. Für den Zeitraum Januar bis Juni 2022 wurde eine durchschnittliche Verzugsdauer von 10,51 Tagen ermittelt. Das gibt Creditreform im aktuellen Zahlungsindikator bekannt.
Das ist ein höherer Wert als im 2. Halbjahr 2021 (9,97 Tage). Dabei haben sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft weiter verschlechtert. So stiegen die Energie- und Beschaffungspreise kräftig an, und die Inflationsrate erreichte Werte, die seit über 40 Jahren nicht registriert wurden.
Zahlungsziele
Im Zuge der verschlechterten konjunkturellen Rahmenbedingungen haben die Lieferanten ihre Zahlungsziele deutlich gekürzt. Im Durchschnitt wurde ein Zahlungsziel von 29,80 Tagen gewährt (2. Halbjahr 2021: 30,71 Tage). Damit waren die Zahlungsziele in Deutschland so kurz wie seit Jahren nicht mehr. In dieser Entwicklung kommt offenbar der Wunsch der Lieferanten und Kreditgeber zum Ausdruck, schneller wieder Liquidität zu erhalten und die Gefahr von Zahlungsausfällen zu minimieren. Dabei waren viele Debitoren von den Kürzungen betroffen. Rechnungsempfängern aus dem Einzelhandel (- 2,80 Tage), dem Metall- und Elektrogewerbe (- 1,01 Tage) sowie dem Verkehrsgewerbe (- 0,81 Tage) wurden die Zahlungsziele im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021 spürbar gekürzt. Die Dienstleister erhielten gegen den Trend mehr Zeit.
Logistik und Verkehr
In der Logistikbranche erhöhte sich das Rechnungsvolumen überfälliger Rechnungen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 um knapp 13 Prozent.
>>> Den kompletten Zahlungsindikator von Creditreform gibt es hier.