Mainz. Das ZDF Wirtschaftsmagazin Wiso hat in der Sendung von Montag über den gnadenlosen Preiswettbewerb im Transportgewerbe und damit einhergehendes Lohndumping berichtet. Gegenstand des kritischen Beitrags, der unter Mithilfe des Berufsverbandes Camion Pro zustande kam, waren auch fragwürdige Praktiken der Kabotage, bei denen zumeist osteuropäische Fahrer wochenlang im LKW unterwegs sind, bevor sie in ihr Heimatland zurückkehren.
Organisierte Kriminalität
Camion-Pro-Vorstand Andreas Mossyrsch präsentierte in dem Filmbeitrag auch Arbeitsverträge, die ihm von Fahrern zugespielt wurden. Dabei handelt es sich um illegale Konstrukte, mit denen es den Behörden erschwert werden soll, den Geldfluss nachzuweisen, erklärte Mossyrsch gegenüber der VerkehrsRundschau, der dahinter eine Form von „organisierter Kriminalität“ vermutet. So würden beispielsweise laut einem in deutscher Sprache abgefassten Vertrag Fahrer in Gibraltar angestellt aber über Dänemark und in dänischer Währung auf einem in Polen eröffneten Konto bezahlt. Die Kontoeröffnung in einem Drittland sei sogar explizit im Vertrag vorgeschrieben. Arbeitswillige Osteuropäer würden gezielt von Arbeitsvermittlern angesprochen und in fragwürdige Arbeitsverhältnisse gezwungen. (diwi)
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