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VW rechnet nach Gewinneinbruch mit leichtem Umsatzplus

11.03.2025 12:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
Das Volkswagen Logo, aufgenommen in Zürich vor einem der Autohäuser der Marke
VW hat an Gewinnsparte verloren
© Foto: picture alliance / NurPhoto | Joan Cros

Aus dem einstigen Gewinnbringer China kommt deutlich weniger Ergebnis. Hinzu kommen Umbaukosten. Für dieses Jahr rechnet Europas größter Autobauer zumindest mit mehr Wachstum.

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Der VW-Konzern traut sich nach einem Gewinneinbruch um fast ein Drittel trotz der Branchenschwäche in diesem Jahr mehr Umsatz zu. 2025 sollen die Erlöse um bis zu 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 324,7 Milliarden Euro zulegen, wie die Wolfsburger mitteilten. 

Bei der operativen Marge erwartet Konzernchef Oliver Blume aber trotz des Milliarden-Sparprogramms der Kernmarke VW Pkw keine großen Verbesserungen. Er rechnet damit, dass sich die operative Umsatzrendite in einer Spanne von 5,5 bis 6,5 Prozent bewegen wird und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 5,9 Prozent bleibt. 

Die Wolfsburger rechnen auch im neuen Jahr mit einem harten Umfeld im wichtigen Markt China; dort dürften die Gewinne weiter deutlich abschmelzen. Auf mittlere Sicht will das Management die Investitionen spürbar kürzen.

2024 Gewinn eingebrochen 

Das vergangene Jahr schloss VW nach einem sehr holprigen Verlauf mit einer leicht positiven Tendenz ab und erwirtschaftete letztlich mehr, als der Konzern zwischenzeitlich mit seinen gesenkten Prognosen noch für realistisch gehalten hatte. Das operative Ergebnis fiel um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro.

Unter dem Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch wegen des harten Wettbewerbs in China machte das Unternehmen deutlich weniger Gewinn. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Der Umsatz legte 2024 um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu. 

In China sackte das anteilige operative Ergebnis der dortigen Gemeinschaftsunternehmen von 2,6 auf 1,7 Milliarden Euro ab. Im neuen Jahr dürfte es in China noch dicker kommen: Dann rechnet Blume nur noch mit einem Beitrag von 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro aus der Volksrepublik. Grund seien Investitionen in neue Technik, aber auch der harte Wettbewerb im Land.

Volkswagen hatte in einem lange schwelenden Arbeitsstreit kurz vor Jahresende verkündet, bis 2030 in Deutschland mit 35.000 Stellen fast jeden vierten Job bei der Kernmarke VW Pkw zu streichen. Das allerdings braucht Zeit, da betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen wurden.

Zusätzliche US-Zölle in Ausblick noch nicht eingerechnet

Herausforderungen ergeben sich laut VW vor allem aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmenden Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen. Zusätzliche Zölle der USA für Einfuhren etwa sind noch nicht in den Ausblick von Europas größtem Autobauer eingerechnet. 

VW in Nordamerika profitiert noch vom Aufschub erhöhter Zölle für Waren, die den Regeln des dortigen Freihandelsabkommens USMCA entsprechen - allerdings gilt das zunächst nur bis Anfang April. Es ist offen, wie US-Präsident Donald Trump danach verfährt. Finanzchef Arno Antlitz sagte mit Blick auf US-Zölle, Fahrzeuge könnten nicht über Nacht lokalisiert werden.

Dass die möglichen Strafzahlungen für das Nichteinhalten der EU-CO2-Abgasgrenzen wegfallen könnten, hat VW ebenfalls noch nicht berücksichtigt. Zuletzt hatten sich immer mehr Politiker dafür ausgesprochen, die kriselnde Branche in über Strafabgaben an Brüssel nicht noch zusätzlich zu belasten.

Weniger Investitionen 

Nach einer Phase erhöhter Investitionen will VW seine Ausgaben deutlich kürzen. Von 2025 bis 2029 sollen insgesamt rund 165 Milliarden Euro in neue Anlagen, Technik und Software gesteckt werden, wie Finanzchef Arno Antlitz sagte. Die Wolfsburger hatten für die vorangegangene Fünfjahresperiode von 2024 bis 2028 noch rund 180 Milliarden Euro verplant. 

Zudem würden schrittweise die Investitionen in den Verbrenner zurückgefahren. "Wir werden das Hochfahren unserer Batteriesparte weiter an das Marktumfeld anpassen", sagte der Manager. Volkswagen hatte viel Geld für eigene Batteriezellwerke reserviert, der Hochlauf von Elektroautos läuft in der Branche aber insgesamt schleppender als gedacht.

Zudem will VW über Partnerschaften wie mit dem US-Elektroautoanbieter Rivian schneller und günstiger bei Software und Vernetzung ans Ziel kommen. Die VW-eigene Softwaresparte Cariad kämpft mit hohen Anlaufkosten.

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