Würzburg. Vor dem Landgericht Würzburg beginnt am Montag, den 11. August 2014, der Prozess gegen den mutmaßlichen Autobahnschützen Harry W. Der Fernfahrer soll jahrelang hinweg vom Lenkrad aus andere Fahrzeuge auf deutschen Autobahnen beschossen haben. Der Mann aus der Eifel hatte nach seiner Festnahme im vorigen Sommer gestanden, aus Verärgerung über andere Verkehrsteilnehmer zur Waffe gegriffen zu haben.
Der 58-jährige Verdächtige sitzt derzeit in Würzburg in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft legt ihm 169 Fälle zur Last. Sie wertet fünf dieser Vorfälle in ihrer Anklage als versuchten Mord. Darüber hinaus werden ihm versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Die Anschlagsserie auf deutschen Autobahnen hatte über Jahre für Schlagzeilen gesorgt; die Ermittlungen führte zuletzt das Bundeskriminalamt. Ein Projektil traf im November 2009 eine Geschäftsfrau auf der A3 bei Würzburg in den Hals, sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Weil dies der gravierendste Fall ist, läuft das Verfahren in Würzburg.
Nach Darstellung der Ermittlungsbehörde nahm der Mann vor allem Autotransporter ins Visier. Er habe heimtückisch gehandelt und die Gefahr für Leib und Leben anderer zumindest billigend in Kauf genommen. Der Mann selbst beteuerte gegenüber den Ermittlern, es sei nie seine Absicht gewesen, Menschen zu verletzen.
Die VerkehrsRundschau ist beim Prozessauftakt vor Ort und berichtet am Montag exklusiv aus Würzburg. (dpa/ag)