Hamburg. Euler Hermes hat seinen Versicherungsschutz gegen Schäden aus einer Insolvenzanfechtung erweitert. Der Hamburger Kreditversicherer bietet statt bisher fünf nun neun verschiedene Optionen an. Die Anfechtungs-Police ist eine zusätzliche Sicherheit zur klassischen Warenkreditversicherung. Sie deckt Schäden aus Insolvenzanfechtungen oberhalb des vereinbarten Limits der Warenkreditversicherung ab.
Die Obergrenze liegt nach der Erweiterung bei zehn statt bislang zweieinhalb Millionen Euro. Die Untergrenze liegt bei 75.000 Euro. Der erweiterte Versicherungsschutz gilt rückwirkend für zehn Jahre. Auch Rechtsverfolgungskosten sind enthalten – unabhängig vom Verfahrensausgang. Die Prämien belaufen sich laut der Allianz-Tochtergesellschaft je nach Höhe der Versicherungssumme auf ein bis zwei Prozent dieses Betrags pro Jahr.
„Das Thema Insolvenzanfechtung gewinnt immer stärker an Bedeutung“, sagt Jonas Müller von Euler Hermes. Die aktuelle Rechtsprechung ermögliche es dem Insolvenzverwalter, bereits geleistete Zahlungen der letzten zehn Jahre zurückzufordern, um sie in die Insolvenzmasse einfließen zu lassen, wenn der entsprechende Vertragspartner damals etwa davon ausgehen konnte, dass die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners droht. Für solche Schäden reiche das Limit der Warenkreditversicherung oft nicht aus, so Müller. (ag)