Den Haag/London/Dublin/Brüssel. Wegen der Corona-Pandemie haben jetzt auch die Niederlande, Großbritannien und Irland die Vorschriften für die Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer gelockert, die Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel transportieren. Belgien verlängerte seine bereits vor einigen Tagen beschlossene Lockerung bis Ende des Monats. In allen Ländern werden die Beschlüsse damit begründet, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneprodukten bestmöglich gewährleisten zu wollen.
Niederlande: Elf Stunden tägliche Arbeitszeit erlaubt
In den Niederlanden dürfen deshalb bestimmte Lkw-Fahrer ab sofort täglich bis zu elf Stunden arbeiten. Bislang waren maximal neun Arbeitsstunden erlaubt. Die Wochenarbeitszeit steigt von 56 auf 60 Stunden, die maximal erlaubte Arbeitszeit innerhalb von zwei Wochen beträgt jetzt 96 statt vorher 90 Stunden. Die wöchentliche Ruhepause darf jetzt erst nach dem siebten – bislang sechsten – Arbeitstag angetreten werden. Die Maßnahmen treten rückwirkend ab dem 14. März in Kraft und sollen vorerst bis zum 6. April gelten.
Großbritannien: Fünfeinhalb Stunden arbeiten am Stück
Die gleichen Lockerungen hat Großbritannien beschlossen. Zusätzlich dürfen dort Lkw-Fahrer jetzt fünfeinhalb Stunden statt normalerweise viereinhalb Stunden am Stück arbeiten, bevor sie eine 45-minütige Pause machen müssen. In Großbritannien gelten diese Regelungen rückwirkend seit Mittwoch und vorläufig bis zum 16. April.
In Irland darf die genannte Gruppe von Lkw-Fahrern jetzt in zwei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils 56 Stunden maximal arbeiten, sodass sie insgesamt 112 Stunden unterwegs sein dürfen. Grundsätzlich gilt in Irland ansonsten auch die maximale Zweiwochenarbeitszeit von 90 Stunden.
Ähnliche Lockerungen der Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer, die Lebensmittel, Medikamente und Hygieneprodukte transportieren, haben bislang außerdem schon Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, Tschechien und Polen beschlossen. (kw)
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