Berlin. Volkswagen will die Elektromobilität mit einem Schnelllade-Projekt und einer Modelloffensive vorantreiben. Dabei gehe es darum, „in 15 Minuten 80 Prozent der Batterie zu laden”, sagte Konzernchef Matthias Müller der „Bild am Sonntag”. „Das wird schon bald spruchreif.” Die Federführung liege bei Porsche.
„Das Thema E-Mobilität hat VW in den vergangenen Jahren sicher noch nicht mit der nötigen Intensität betrieben.” Dies werde aber aufgeholt. „2020 kommt VW geballt mit einer völlig neuen Plattform.” Dann werde der Autobauer 30 elektrisch betriebene Modelle anbieten, es gehe um Reichweiten von 500 bis 600 Kilometern.
Die Wolfsburger wollen sich mit Milliardensummen für Elektroautos, neue Dienstleistungen und autonomes Fahren aus der Abgas-Krise befreien und auf Umwälzungen in der Branche reagieren. Mitte Juni hatte Müller angekündigt, dass die rein batteriebetriebenen Fahrzeuge des Konzerns im Jahr 2025 „rund 20 bis 25 Prozent” vom dann erzielten Gesamtabsatz ausmachen sollen. Der „Bild am Sonntag” sagte der VW-Chef, es gebe drei Ursachen, warum es mit der E-Mobilität bislang nicht schneller vorangehe: fehlende Reichweite, Infrastruktur zum Aufladen und hohe Preise.
Neben den Autobauern drängen auch IT-Konzerne wie Google und Apple ins Autogeschäft. Auf die Frage, ob es ernsthafte Gespräche zwischen Google, Apple und VW gegeben habe, sagte Müller der Zeitung: „Na klar. Aber das Rollenverständnis war dann doch zu unterschiedlich, deshalb wurden die Gespräche abgebrochen. In fünf oder zehn Jahren werden wir wissen, wie der Spielstand ist.” (dpa/sno)